Ein Meter Neuschnee (oder sogar mehr) in der Vorhersage!

Ein Meter Neuschnee (oder sogar mehr) in der Vorhersage!

Der Umschwung wird Realität. Am Wochenende strömt kalte Luft aus dem hohen Norden Richtung Süden. Diese Polarluft trifft am Mittelmeer auf warmes Wasser, was normalerweise für ein Feuerwerk sorgt. Oberhalb von 2000 m sind ein Meter Schnee oder mehr möglich, allerdings nicht überall in den Alpen. Wie immer gibt es Regionen die etwas mehr oder eben etwas weniger von dem Dump profitieren. Lest die Szenarios, die ich in meiner Vorhersage von gestern bereits erwähnt habe. Vom dritten Szenario können wir uns bereits verabschieden. Jetzt geht es um die Feinabstimmung! Heute in der Vorhersage:

  • Umschwung bereits am Samstag
  • Erst warme Luft, dann sinkende Temperaturen
  • Von drei zu zwei Szenarios

Umschwung bereits am Samstag

In den Alpen schein, mit Ausnahme Österreichs die Sonne. Auf unserer Wolken-Karte könnt ihr erkennen, wie heute Morgen Wolken in Österreich aufgezogen sind. Nennenswerte Niederschläge braucht ihr nicht erwarten. Das Wetter wird relativ stabil mit viel Raum für Sonne.

Am Samstag folgt dann der Umschwung. Kalte Luft strömt nach Süden und bring Feuchtigkeit mit sich. Die Luft ist zunächst (noch) nicht sonderlich kalt. Seht euch unter die vier Wetterkarten an. Die linke zeigt die Fronten und den Luftdruck. Ihr erkennt eine rote Linie (Warmfront) und eine blaue Linie (Kaltfront), die sich auf die Alpen zubewegen. Am Samstag zieht die erste Warmfront vorüber. Der Wind dreht nach Süden (roter Pfeil auf allen Karten). Ihr könnt die 850 hPa Temperatur (die Temperatur auf einer Höhe von 1350 m) auf der zweiten Karte erkennen. Über den Alpen ist es noch gelb / orange, also noch deutlich über Null Grad. Auf der Karte daneben könnt ihr die aufziehenden Wolken erkennen. Die Wolken ziehen vorwiegend von Südwesten her auf, was zu Schneefällen südlich der Écrins, auf der italienischen Seite des Mont Blanc und südlich des Matterhorns führt. Die Schneefallgrenze ist zunächst noch sehr hoch (1700-2000 m). Am Samstag könnt ihr auf der Nordseite der Alpen mit Föhn-Wind rechnen.

Erst warme Luft, dann sinkende Temperaturen

Am Sonntag zieht dann die Kaltfront ein. Auf der Südseite des Alpenhauptkamms und den französischen Südalpen schneit es dann bereits kräftig. Die Schneefallgrenze liegt noch recht hoch und der Wind kommt nach wie vor aus Süden (roter Pfeil auf der Karte unten). Im Verlauf des Sonntags kommt die kalte Luft von Westen her in den Alpen an. In den französischen Alpen dreht der Wind nach Westen (blauer Pfeil auf den Karten unten) und es kühlt ab. Ab Sonntagabend /-nacht sind die Alpen in einer Art Sandwich gefangen. Warme und feuchte Luft trifft von Süden auf die Alpen, während kalte und immer noch feuchte Luft von Westen und Nordwesten auf die Alpen trifft.
Der Sonntag beginnt auf der Südseite des Alpenhauptkamms und in den französischen Alpen mit Schneefällen (hohe Schneefallgrenze). Auch in den französischen Nordalpen beginnt es zu schneien, sowie im Westen und Norden der Schweiz und Vorarlberg in Österreich. Auf der Nordseite der Alpen fällt die Schneefallgrenze auf 1000 m.

Von drei zu zwei Szenarios

Ich habe euch gestern bereits drei mögliche Szenarios vorgestellt:

  • Stau aus (Süd-)Westen: In diesem Szenario bewegt sich die feuchte Luft nach Süden, dreht nach Westen und trifft zunächst auf die französischen Alpen. Das Feuerwerk würde dann aber erst so richtig losgehen, wenn die feuchte Luft vom Mittelmeer über die Po-Ebene zieht und dann auf Gotthard und Ortler trifft. In diesem Szenario ist auch ein kleiner Nordstau möglich. Zunächst wäre die Schneefallgrenze sehr hoch, würde dann aber aufgrund der einströmenden kalten Luft sinken.
  • Ein Retour d’Est: In diesem Szenario fließt die feuchte Luft durch die französischen Alpen Richtung Italien. Da die Luft dann stagnieren würde und nicht weiter nach Osten vordringen könnte, würde ein Genua-Tief für Schnee im Piemont sorgen.
  • Stau aus Norden: In diesem Szenario befindet sich der Hochdruck etwas weiter östlich und drängt damit auch die kalte Luft weiter nach Osten. Das Ergebnis wäre ein Nordstau mit Schnee für Frankreich und die Nordseite der Alpen.
    Lasst uns das dritte Szenario direkt vergessen. Laut den jüngsten Berechnungen besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass Szenario eins sich bewahrheitet. Ein Stau aus Südwesten mit Schneefällen bis in die Nordalpen. Es ist noch unklar, ob die Schneefälle Regionen wie Osttirol, Salzburg oder die Steiermark erreichen. Es kann auch gut sein, dass wir es ab Montag mit einem Retour d’Est zu tun bekommen. Auf jeden Fall werden sich die Bedingungen in hochalpinen Lagen ab Sonntag verbessern. Morgen erzähle ich euch mehr dazu.

Bis Ende der Woche braucht ihr nicht mit nennenswerten Schneefällen zu rechnen. Wenn ihr mehr sehen wollt und wePowder unterstützen wollt, seht euch die wepowder Pro Option an. Damit habt ihr Zugriff auf die Schneekarten der nächsten 14 Tage und vieles mehr!

Stay stoked
Morris

meteomorris
Antworten
Verpassen Sie nichts mehr!

Erhalten Sie die neuesten Nachrichten, PowderAlerts und mehr!