So läuft der Dump am Wochenende ab!

So läuft der Dump am Wochenende ab!

Am Wochenende schneit es oberhalb von 2000 m. Wir haben November, im Mittelmeer ist es noch warm, während es am Nordpol jeden Tag kälter wird, aufgrund der fehlenden Sonneneinstrahlung. Der November ist ein Monat der Feuerwerke abbrennen kann. Auf der Südseite der (französischen) Alpen sorgt das Aufeinandertreffen von kalter Luft und warmem Meer oft für gewaltige Schneemengen in den angrenzenden Regionen (sofern es der kalten Luft gelingt soweit nach Süden zu strömen). Heute in der Vorhersage:

  • Ein kleiner Bug in der Vorhersage
  • Hochalpin viel Schnee
  • Von Süd(west) Stau zu Schnee-Sandwisch zu Retour d’Est?
  • Turbulentes Wochenende: Spart euch eure Euros

Ein kleiner Bug in der Vorhersage

Nach einer ausgiebigen und langen Testphase betreiben wir seit dieser Saison unser eigenständiges Wettermodell und sind mit den ersten Ergebnissen sehr zufrieden. Die Schneevorhersage vom letzten Wochenende, mit etwas weniger Schnee in den Westalpen, war richtig. Auch die Wind-, Temperatur- und Wolkenkarten funktionieren gut. Wir haben aber noch mit einem Bug in unserem System zu kämpfen. Unsere Karten und Daten zeigen noch zu viel Schnee in den Tälern an, auch wenn es dort (zu) warm ist. Wir arbeiten daran und sind fast soweit den Fehler endgültig zu beheben. Die ersten Ergebnisse sind sehr gut und wir hoffen euch in den kommenden Tagen die richtigen Karten und Daten zur Verfügung stellen zu können. Seht euch im Augenblick die Daten für die Täler bitte noch nicht zu genau an. Danke!

Hochalpin viel Schnee

In der nächsten Woche kommt viel Neuschnee zusammen, jedoch nicht überall und es gibt einige Randnotizen. Außerdem denkt daran: Es ist erst November. Die folgenden Fakten treffen auf den kommenden Dump zu:

  1. Es handelt sich in den meisten Gebieten der Alpen um den ersten richtigen Dump. Der Schnee der nächsten Tage bildet also die Unterlage für den Rest des Winters.

  2. Die Schneefallgrenze liegt relative hoch. Der Gefrierpunkt liegt während der meisten Zeit des Dumps relativ hoch, bei 1900-2300 m. Daher liegt die Schneefallgrenze zwischen 1700-2000 m, kann allerdings auf 1200 m sinken, da die Niederschläge sehr intensiv sind. Dieser Temperatursturz tritt allerdings nur sehr lokal auf, wenn die Intensität der Niederschläge abnimmt, steigt sie umgehend wieder. In den nächsten Tagen wird es oberhalb von 2000-2200 m am meisten schneien.

  3. Es fällt viel Schnee, bleibt jedoch feucht. Die größten Dumps gibt es oft am Anfang und am Ende des Winters. Das liegt daran, dass es durchschnittlich etwas wärmer ist und somit mehr Feuchtigkeit in der Luft liegt. Außerdem ist es oft recht warm und durch die resultierende hohe Schneefallgrenze ist viel Feuchtigkeit im Schnee. Die Kombination aus viel Schnee (=Masse) und feuchtem Schnee (=nochmal Masse) sorgt dafür, dass sich der Schnee durch sein Eigengewicht sehr schnell setzt. Ein Meter Schnee kann so schnell auf einen halben Meter zusammenschrumpfen. Kurz gesagt: Unsere Schneekarten zeigen große Mengen Neuschnee an (und genau der fällt auch), doch aufgrund der Setzung wird die Schneedecke nicht dem entsprechen was als Schneefall vorhergesagt wird.

Tipp : Lest den Artikel 'Die Neuschneediskussion: Was bedeuten die Zentimeterangaben? '.

Dumps wie dieser sind für die hochalpinen Lagen richtig gut. Mehrere Dumps dieser Art tragen sehr zur Stabilisierung der Schneedecke am Anfang der Saison bei. Mehrere dicke Schichten Schnee sind schlichtweg eine bessere Unterlage als viele dünne Schichten mit kaltem Schnee.

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Von Süd(west) Stau zu Schnee-Sandwisch zu Retour d’Est?

Das sind jetzt gleich mehrere hochgestochene Begriffe. Lest die Vorhersage von gestern, dann versteht ihr was ich damit meine. Kurz gesagt:

  • Am Samstag starker Wind aus Südwesten mit Niederschlägen. Erster Schnee in den französischen Südalpen und der Südseite der Alpen. Durch Föhn relativ warm auf Österreichs Gletschern, allerdings auch Platz für Sonne.
  • Südlich des Alpenhauptkammes nehmen die Niederschläge in der Nacht auf Sonntag zu. Besonders am Sonntagmorgen schneit es kräftig und die Schneefallgrenze sinkt von 2200 m auf 1500 m. Auf den österreichischen Gletschern stürmt es und vereinzelt werden Lifte geschlossen werden.
  • Die Kaltfront wird dann von Westen her morgens/mittags erwartet (Hinweis: Das Timing kann sich hier in den nächsten Tagen noch ändern). Ab dann schneit es nicht mehr nur auf der Südseite der Alpen, sondern auch in den französischen Nordalpen und im Westen der Schweiz. In der Nacht auf Montag dehnen sich die Schneefälle dann bis nach Österreich aus. In den gesamten Alpen sinkt dann die Schneefallgrenze bis tief in die Täler.

Das sorgt für leuchtende Farben auf unserer Karte Seht euch hier alle Details an.

Bis zum Montag kommt jede Menge Schnee herunter. Ein Stau aus Süd(west), eine Kaltfront aus Westen mit kontinuierlichen Schneefällen im Süden (Schnee-Sandwich), jetzt fehlt uns nur noch der Retour d’Est. Am Montag kommt ein Genua-Tief auf, das laut den jüngsten Berechnungen sogar Schnee für Italien bedeuten könnte. Ich sage ‘könnte’ weil das noch sehr unsicher ist. Genua-Tiefs sind sehr schwer vorherzusagen, doch die Chance besteht und unsere Karte wird dadurch noch bunter.

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Turbulentes Wochenende: Spart euch eure Euros

Ich freue mich über den Schnee in der Vorhersage, fahre aber dieses Wochenende nicht in die Alpen. Für viele Gletscher ist das der erste Schnee (außer in Österreich). Die Bedingungen auf den Gletschern in Frankreich, der Schweiz und Italien verbessern sich auf jeden Fall und nach dem Wochenende geht das Skifahren deutlich besser. Morgen mehr Infos!

Stay stoked
Morris

meteomorris
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