Mit dem meteorologischen Herbstbeginn hat der Countdown für den Winter 15-16 begonnen. Es ist an der Zeit einen Blick auf den letzten Winter zu werfen. In einer dramatischen Saison sind nicht weniger als 137 Personen (Quelle) durch Lawinen ums Leben gekommen. Im langjährigen Mittel bedeutet das eine Steigerung von 40%. Unsere gesammelten Daten sind noch nicht endgültig und könnten in den kommenden Wochen nochmals angepasst werden. Einige eindringliche Zahlen können wir aber bereits jetzt hervorheben.
Besonders bemerkenswert sind die ersten beiden Punkte. Für mindestens 30% (über 40 Opfer) ist, im Falle eines Unfalls, die Hilfeleistung extrem erschwert. Wenn Jemand aus deiner Gruppe von einer Lawine verschüttet wird, bleiben etwa 15 bis 18 Minuten Zeit um das Opfer zu befreien. Innerhalb dieser Zeitspanne besteht immerhin noch eine "akzeptable“ Überlebenschance. Nach 18 Minuten sinkt diese jedoch rapide. Ohne die Mitglieder deiner Gruppe, oder das Sendesignal deines LVS, ist es sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich, binnen 18 Minuten gerettet zu werden. Wir können möglicherweise sogar von mehr als nur diesen 30% ausgehen, da nicht alle Details zum jeweiligen Unfallhergang bekannt sind.
Auch die Unfälle mit Airbag sind von Interesse. In jedem der vier Fälle wurden die Opfer in sogenannten Geländefallen gefangen. Hier kann ein Airbag, gegen die sich in Senken und Mulden auftürmenden Schneemassen, keinen Schutz mehr bieten. Die eigene Spur so zu wählen, dass Geländefallen vermieden werden, ist sehr wichtig. Es ist keine Überraschung, dass die Unfälle im steilen Gelände passiert sind. Steile Hänge fahren ist faszinierend und es ist schwer Nein zu sagen. Unter Umständen würde es Ridern helfen, wenn sie in der Lage wären, die Hangneigung besser einschätzen zu können, dennoch bleibt es eine knifflige Frage ob man dann öfter Nein sagen könnte.
Über 60% der Opfer waren Tourengeher
“Nur” 28% der Opfer waren Freerider (Liftunterstütztes Fahren abseits der Pisten)