Wir sind Hokkaido-süchtig!

Wir sind Hokkaido-süchtig!

In Japan Skifahren ist viel mehr als nur Weltklasse Powder. Es ist vielmehr eine völlig unbekannte Welt, ein Land der Eigenheiten wie beispielsweise Bierautomaten, die überall zu finden und für absolut jeden zugänglich sind. Es ist eine Gesellschaft, in der individuelle Verantwortung und harte Arbeit genau wie Bescheidenheit und Solidarität zu den gängigen Tugenden zählen. Diese paradoxe und doch zugleich faszinierende Kultur, gepaart mit feinem Essen, japanischer Gastfreundschaft und besten Chancen auf Powder; das sind die Faktoren, die uns beide als Skijournalisten und Powdersüchtlinge, selbst in einem El Niño winter, jedes Jahr Grund genug geben um wieder zu kommen.

Die letzten Wochen sind wir mit dem Auto auf Hokkaido, der japanischen Nordinsel, unterwegs. Mit uns unterwegs sind zwei Japan-Neulinge Len & Omar, die aufgrund der unglaublichen Mengen an Neuschnee gar nicht mehr aus dem Staunen herauskommen.

AdreneLen in Aktion
AdreneLen in Aktion

Im Schnitt kommen pro Woche an sechs Tagen frische Flocken vom Himmel. Mit 15 Metern in einer 3,5 Monate langen Saison ist Japan alles andere als ein Glücksspiel.

Der sichere Jackpot!
Der sichere Jackpot!

Oft werden wir gefragt, wo genau in Hokkaido es besonders gut geht, oder welcher Guide gut ist. Daher haben wir unseren Trip für euch zusammengefasst. Wenn euch Fotos lieber sind, dann zieht euch Dutchiesdoski rein: Facebook und Instagram.

Es ist acht Uhr abends in Niseko und große, weiße, lockere Schneeflocken tanzen durch die stockfinstere Nacht. Es ist eine magische, dreidimensionale Wunderlandschaft. Die schaurigen langgezogenen Schatten der Birken, erwecken den Anschein den Wald zum Leben zu erwecken. Während die meisten Skifahrer sich noch ein Ashai Bier gönnen, sind wir auf einem ganz anderen Trip!

Tagsüber haben uns die Niseko Powder Guides das ruhige Gebiet Niseko Moiwa gezeigt, wo wir den ganzen Tag lang unverspurten Schnee gefunden haben. Wir kommen auf jeden Fall wieder, in der Hoffnung den Mt. Yotei zu besteigen. Diesen Vulkan konnten wir zumindest teilweise schon von unserer Wohnung aus sehen, das geräumige und moderne Niseko Landmark View. Die Unterkunft liegt direkt neben der Gondel.

Kiroro kennt ihr als Gebiet vermutlich aus dem letzten Teton Gravity Film „Paradise Waits“. Vom Gebiet aus nur für eine kurze Strecke aufgefellt, findend wir uns selbst im selben unglaublichen Gelände wieder: Bowls mit Bäumen, die weit auseinander stehen und absolut keine Spuren!

Genaugenommen ist es das erste Jahr, in dem es in Kiroro erlaubt ist im Gelände zu fahren. Bevor ihr das Gebiet verlasst, müsst ihr euch dazu jedoch auf einem Plan eintragen. Alternativ könnt ihr auch auf die vielen Treeruns im Skigebiet zurückgreifen. Denkt daran, dass in Kiroro (bisher) noch keine Guides arbeiten, ihr solltet also einen in Niseko buchen.

Sapporo Kokusai ist ein noch relativ unerschlossenes Gebiet unweit von Sapporo. Wir haben uns hier schon richtig auf das Touren gefreut. Als wir ankamen lagen aber bereits 40 cm Neuschnee. Dazu sind tagsüber nochmals etwa 25 cm gefallen. Die Felle haben wir also weggelassen und sind den ganzen Tag mit der Gondel gefahren. Obwohl wir zu viert den ganzen Tag am Shredden waren, gab es immer noch viele unverspurte Stellen zu finden!

Ebenfalls ein sehr cooles Gebiet findet ihr in Sapporo Teine, wo ihr an einem klaren Tag das Meer vom Berg aus sehen könnt. Das Meer konnten wir bei dem starken Schneefall nicht sehen, doch in den Bäumen hatten wir jede Menge Spaß und Action. Es hat richtig viel gedumpt während unserem Trip und auch wenn ihr es nicht glauben könnt, wir sind jeden einzelnen Tag Powder gefahren. Inshredible!

Das Dorf Higashikawa liegt mitten im Hokkaido Powder Belt: Das Powder-Mekka Japans mit insgesammt 7 Skigebieten. What goes up..

..must come down
…must come down

Hier in der Gegend gibt es den trockensten Powder in Japan. Unser japanischer Guide Makoto Asakawa hat uns auf ein dreitägiges All-you-can-ski-Buffet ausgeführt: Die Tour ging durch die Etanbetsu Gegend in der Nähe des größten japanischen Nationalparks Daisetsuzan. Uns wird ganz schnell klar warum der Daisetsuzan National Park als „Spielplatzt der Götter“ bekannt ist.

göttlicher Schnee
göttlicher Schnee

Asahidake hat mächtig Dampf: Es ist ein aktiver Vulkan (mit 22 Kratern!), gleichzeitig der schneereichste Ort der Welt. Und erklimmbar ist er natürlich auch. Wir sind zu zwei der rauchenden Krater aufgestiegen und haben einen Blick nach innen werfen können. Das war für uns beide das erste Mal. Die Ashidake Gondel wurde gebaut um im Sommer Wanderer auf den aktiven Vulkan zu bringen. Ein offizielles Skigebiet ist Ashidake zwar nicht, jedoch fährt die Gondel auch im Winter alle 20 Minuten. Denkt daran, dass es dort keine Bergwacht gibt, daher solltet ihr mit einem Guide fahren, zum Beispiel Yasuhito Arata. göttlicher Schnee

Das Deer Valley Hotel ist ein sehr angenehmer und gemütlicher Ort zum Übernachten. Von dort fährt auch ein Shuttle zum Flughafen in Sapporo. Wenn es euch eher nach etwas traditionellerem Ambiente ist, dann geht ins Ryokan Yukoman-so. Hier waren wir auch im besten Onsen auf der ganzen Reise.

In Zentral-Hokkaido ist Furano das beste Gebiet und wird immer beliebter. Die Bestimmungen für das Skifahren abseits der Pisten sind hier in den letzten Jahren gelockert worden. Es ist jetzt nicht mehr streng verboten ins Gelände zu fahren.

Als wir vor zwei Jahren in Furano unterwegs waren, da war das Thema noch sehr heikel. Unser Guide Hiroshi Etori hat uns angewiesen wie Ninjas seinen Spuren im Gelände zu folgen. Wir sollten dabei besonders leise und genau in seiner Spur hinter ihm bleiben, damit uns die Bergwacht nicht bemerkt. Zum Glück mussten wir uns heuer nicht mehr verstecken, da wir besonders bunt angezogen waren! Wir waren wieder einmal mit unserem Lieblings-Guide Etori-san unterwegs, der uns seine ganzen Lieblingshänge auf der Westseite des Furano zeigte.

Furano bringts
Furano bringts

Wir stürzen uns vom Gipfel in die Steilste Line unseres ganzen Trips. Mit fast 1000 Höhenmetern bis zurück zum Parkplatzt des Prince Hotels haben wir eine tolle Abfahrt bis zu unserer Unterkunft. In Furano ist das Natulux Hotel ganz wunderbar. Unserer Meinung nach gibt es hier den besten Kaffee auf ganz Hokkaido. Die Furano Tourismus Gemeinschaft kann euch auch weiterhelfen und euch alternative Unterkunftsmöglichkeiten anbieten.

Ich habe nie auch nur davon geträumt einmal ein Schneemobil über eine geschlossene Landstraße bei 50 cm Neuschnee zu fahren! Nach 15 Minuten Anfahrt haben wir unsere Felle aufgezogen und sind unseren coolen Guides Hiroyuki Fukuda und Kiko zu ihren Geheim-Spots in Minamifurano gefolgt. Eine Spur eines anderen Skifahrers haben wir den ganzen Tag nicht gesehen. Den ganzen Tag nur Faceshots! Mit einem Bärenhunger sind wir zurück auf unsere Lodge im kanadischen Stil, das Larch Lake Kanayama. Wir haben eine Schüssel heiß dampfende Nudeln bestellt und in japanischer Art lauf schlürfend genossen. Das gesunde und gut schmeckende japanische Essen hat eine ganz besonders positive Auswirkung auf unseren Trip. Wir haben uns eigentlich nur von Miso, Reis, Nudeln und regionalen Spezialitäten ernährt.

Als letztes Highlight unserer Reise waren wir mit unseren neuen Freunden Shigeo und Tohuru beim Karaoke-Singen. Die beiden waren unsere Eisfisch-Lehrer und haben uns geduldig die traditionelle japanische Fangmethode beigebracht: Zwischendurch gab es immer heißen Kakao in der beheizten Hütte!
Luxus Angeln

Für allgemeine Informationen wendet ihr euch am besten an den nationalen japanischen Tourismusverband

Sayonara und bis nächstes Jahr!
Caroline-san & Julie-san
Dutchiesdoski

Photos: Caroline van ‘t Hoff
Skier: Julie Nieuwenhuys

Juulski

Reaktionen

Tourist
ElseAutor13 Februar 2019 · 01:47

Hallo ihr zwei Schneehasen,

wie habt ihr denn eure Guides gebucht? Kurzfristig im Resort vor Ort oder schon zuvor von zuhause aus im Voraus?
Schöner Bericht! Danke!

Grüße Sascha

Else
Antworten
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