Rückblick Winter '15-'16

Dieser Winter war wohl einer der “heftigsten milden Winter aller Zeiten”. Überraschend, warm und manchmal aber auch episch. Hier blicken wir detailliert zurück auf die wichtigsten Kennzeichen des Winters. Ein Winter, in dem Timing und Flexibilität die absoluten Zauberworte waren und wobei viele Klimafaktoren eine Rolle spielten. So meldet der eine, seinen tiefsten Powdertag überhaupt, während der andere im künstlichem Schnee shredden musste.

Die meteorologische Wetterfrösche die einen milden, warmen Winter prognostizierten, haben tatsächlich gewonnen. Im Gegenteil zu Haslinger Sepp, der von seinem Jahrhundert Winter predigte. Aber nicht nur Sepp, auch Wepowder hat nicht immer mit diesen supermilden Winter gerechnet. Unsere Powder Vorhersagen sind oft und meistens mit gutem Erfolg und doch gibt es Tage, an denen stimmt noch nicht einmal die Vorhersage für den nächsten Tag.

Das Amerikanische Wetterinstitut war in dieser Hinsicht der Wahrheit viel näher mit seinen Prognosen, dass es einen warm und etwas feuchter Winter wurde. Bei WePowder gibt es leider keine Supercomputer so wie bei der NOAA, wir arbeiten auf eine altmodische Art und Weise, mit Kopf und vorherige Datenanalysen. Deshalb sind wir immer vorsichtig mit saisonalen Prognosen und fokussieren uns lieber auf jene Daten, die nicht alle kennen, aber die für uns Powder-rider sehr wichtig sind. Letztendlich wollen wir ja nur Powder fressen nicht war.

Zunächst recherchierten wir den Einfluss von El Niño, wobei wir uns in erster Linie auf die Neuschneemengen konzentrierten. Dabei zeigte sich, dass es bis heute keine Beweise für einen Zusammenhang zwischen El Niño und dem Wetter in den Alpen gibt. Es gibt nur eine Studie aus den Niederlanden die besagt, dass El Niño zu einem nassen Frühling in West- und Zentraleuropa führt. Es war aus diesem Grund, dass wir erneut auf die Osterzeit andeuteten, welche häufiger als in der Weihnachtszeit meistens doch tiefen Powder bringt]. Denn obwohl wir nie für saisonale Vorhersagen sind, gibt es bestimmte Sicherheiten zu erkennen. Ostern und Powder ist eine solche Gewissheit. Neun bis zehn Mal war Ostern der Hammer. Die überwiegende Mehrheit hat seine Wintersachen zu dieser Zeit bereits verstaut, obwohl der Winter noch nicht aufgibt. In den Tälern ist es zwar bereits sommerlich warm, aber die Gipfel zeigen derzeit noch regelmäßig tiefen Powder. Wie auch immer, bevor ich weiter gehe zuerst hier die trockenen Fakten.

• Wir freuten uns diese Saison über 17 Powderalerts
  Es gab fast 60 Artikel mit detaillierten Tipps, wo das weiße Gold zu finden wäre.
  Wir bekamen auf unseren Kanälen mehr oder weniger als 2000 Antworten auf diese Artikel.
  Dies resultierte in fast 1400 Reports

• Und mittlerweile habe ich fast 2900 Fragen über PB, E-Mail, WhatsApp, Facebook und Twitter erhalten.
  Zum Glück hatte ich immerhin noch genügend Zeit om selber den magischen Powder zu finden.

• Coole Statistiken, aber was sagen sie jetzt eigentlich über den Winter? Wer etwas tiefer in meine Artikel eintaucht wird eine bestimmte Tendenz wahrnehmen. Der Herbst war trocken, trocken und trockener. Außer einem spätsommerlichen Schneesturm im Süden und der hoffnungsvolle Niederschlag in der Schweiz am Novemberende, war der Spätherbst außergewöhnlich trocken. Persistenter Hochdruck sorgte für hohe Temperaturen und hielt die Stürme fern.

• Das große Warten begann, aber am 20 Dezember folgten dann endlich meine erlösende Worte. Der Winter erwacht! Aber viele Kollegen und ich, waren uns leider nicht einig. Es gab die nötige Diskussionen mit viel pi-pa-po.
  Am 23. Dezember sagte ich, dass die Änderung im neuen Jahr hervorgehen würde. Und während ich meine Analyse basierte auf reinen Daten und wissenschaftlichen Erkenntnissen, bekam ich leider wieder viele Wiedersprüche.

Am 3. Januar folgte dann schließlich und endlich der Winter. Jedoch durch den instabilen Jetstream, wobei warme und kalte Luft sich rasch abwechselten, wurde es noch nicht wirklich winterlich kalt. Die 10 Powdertipps wurden eingesetzt während die Temperaturen sehr stark schwankten. So geschah es, dass wir an einem Januarmorgen gefrorene Ohren bekamen und 48 Stunden später mit Flipflops durch das Tal spazierten.

• In diesem Winter war unsere Flexibilität der Ausgangspunkt. Obwohl es manchmal sehr häufig intensiv schneite in den Alpen, benötigte das Finden von tiefen Powder, eine gewisse Planung und viel Geduld. Einen Blick auf unsere Daten aus der letzten Saison bestätigt diese Fakten. Nach dem vorübergehenden Winteranfang im Januar begann der große Jo-Jo. Die Schneegrenze schwankte hin und her, und wir konnten nichts anders dann warten bis Mutter Natur wieder mit tiefen Powder streute.

• Bis Mitte März und Anfang April gab es Perioden wo die Temperatur längere Zeit verlängert “ kühl “ blieb. Und so kam es, dass wir die eine Woche im März die allerbesten Verhältnisse der Saison erlebten. Es war ruhig, es viel ein schönes Paket Neuschnee und es blieb kalt. Treeruns und offene Hänge standen auf dem Programm. Den besten Tag der Saison erzielten wir in Engelberg. Danach blieb es warten bis Mitte April um diese Top Bedingen zu übertreffen.

• Ja sicher, ihr lest es richtig, Ende April folgte der Kälteeinbruch, der sich bis Mitte Mai fortsetzte. Es war fast so als wolle der Winter die echten Fans einfach für eine längere Wartezeit entschädigen . Die meisten Gebiete waren damals bereits geschlossen und viele Wintersportler bereits im Sommerbetrieb. Das lange warten wurde belohnt mit tiefen und epischen Powder.

• Unsere Geduld wurde ziemlich hart auf die Probe gestellt, aber nichtsdestotrotz war der Winter schon ganz in Ordnung. Zumindest, wenn ihr bereit wart etwas Geduld zu haben. Die Natur konfrontiert uns oft mit uns selbst.
  “ Steigst du nicht auf die Berge so siehst du auch nicht in die Ferne “ sagte Laotse. Er hatte Recht, wie weit du gehst um deine Opfer zu bringen, dafür bist nur du selbst verantwortlich.

• Wie auch immer, du und ich haben den Winter gut überstanden und wir können uns schon wieder heimlich freuen was uns der nächste Winter bringt. Es ist wahrscheinlich, dass es weltweit wieder kälter wird. Die Glaskugel sagt, dass La Niña unterwegs ist. Bis dahin tauche ich in die Wellen, wärme meine Knochen auf und mache ein kleines Sommerschläfchen. Und natürlich träume ich im stillen weiter, vom einem ultimativen Heli Tripp, mehr Info folgt bald. Nach der Sommerpause sind wir wieder da und hoffentlich du auch!

Carpe Sommerdem!