Roadtrip Schweiz 2016 - Teil 3: Engelberg

Roadtrip Schweiz 2016 - Teil 3: Engelberg

Die genialen Lines in Mürren noch im Hinterkopf, waren wir hungrig nach mehr. Mehr Höhenmeter, mehr Powder, mehr Faceshots. Wie Süchtige auf der Suche nach dem nächsten Schuss, machten wir uns auf den Weg zu einem der Freeride-Klassiker der Alpen: Engelberg.

Weltbekannt

Wenn ihr noch nie von Engelberg gehört habt, dann seid ihr vermutlich eher auf Pisten als in tiefem Powder unterwegs. Engelberg lockt Freerider aus der ganzen Welt an. Bei vielen Skandinaviern heißt das Hotel Ski Lodge eigentlich eher “Zuhause”, auch viele professionelle Photographen und Ski Profis kommen hier unter. Engelberg galt auch schon lange bevor es “Freeriden” genannt wurde, als einer der Orte um in den Alpen zu powdern.

Skandinavier und Asiaten

Das ist ganz einfach erklärt. Bei einem Nordstau bekommt Engelberg sehr viel Schnee ab, die Berge sind sehr hoch, das Gelände herausfordernd und auch das Flair passt. Das Letztere kann auch den größten Nachteil gesehen werden. Es gibt hier so viele Freerider, da kommt es schnell mal zur Powder-Panik. Für uns war’s egal, denn Mitte März sind die meisten Skandinavier schon wieder zurück in ihrem eigentlichen Zuhause. Schlecht für sie, denn sie verpassen einen der besten Tage der Saison. Die Sonne scheint und der Schnee ist frisch. Bei schlechter Sicht ist Engelberg nicht zu empfehlen, da es kaum Treeruns gibt. Um die asiatischen Touristen müssen wir uns auch keine Sorgen machen, denn die sind eher damit beschäftigt, die Aussicht zu genießen und Spaß in der Gondel zu haben.

Neue Lifte

In Engelberg wurde vor kurzem eine neue Gondel eingeweiht, mit der ihr deutlich schneller nach Trübsee und Stand kommt. Auch die berühmte Seilbahn auf den Klein Titlis (3028 m) wurde saniert. Vom Trübsee aus machten wir uns auf direktem auf zum Jochstock. Was für Schnee! Es ist März, doch der Schnee ist trocken und kalt. Solche Bedingungen gibt es sonst eher im Januar. Die kleine Sulz ist eine Variante mit endlosen Möglichkeiten. Ein paar Schwünge und uns ist wieder klar warum Engelberg ein derart tolles Reiseziel ist.

Gletscher-Runs

Die nächste Variante, die wir fahren, ist der Steinberg. Hier geht es quer über den Gletscher des Klein Titlis. Unser Guide führt uns sicher an den Gletscherspalten vorbei und wir erleben 1200 Höhenmeter bis runter zum Trübsee. In der Höhe sorgt der aufkommende Wind für wechselnde Schneebedingungen, daher entscheiden wir uns dagegen wieder ganz nach Oben zu steigen und fahren lieber Engelbergs berühmteste Variante, die Laub.

Die Laub!

Die Laub ist bestimmt eine der meist erwähnten und höchst gelobten (also auch die bekannteste) Off-Piste Varianten der Schweiz. Die Laub geht auf 2450 Metern los, ist sehr breit, sehr lang (ca. 800 Höhenmeter), dich das wichtigste ist: Sie hat die perfekte Neigung. Ich hatte schon einmal das Glück die Laub mit ca. 40 cm Neuschnee zu fahren, doch das war an diesem Tag nicht zu erwarten. Es war Nachmittag und alles war verspurt. Wir haben es trotzdem hinbekommen richtig viel Spaß zu haben. Der Hang ist so breit, dass wir mit unseren Spuren spielerisch unseren Stempel auf der verblüffenden Laub hinterlassen können.

Das war’s, alles erzählt!

Mit einem Gefühl der Genugtuung ging es zurück zur Talstation. Engelberg hat seinem Namen wieder alle Ehre gemacht. Es war tief, die Stimmung super. Nach einem Bier in der Ski Lodge ist unser Trip beendet. Vier Tage, drei Gebiete und jede Menge Powder-Turns! Es war der Wahnsinn!

Lest auch die ersten beiden Teile unseres Schweiz-Roadtrips in Gstaad (hier) und Mürren (hier).

Arjen
was born with maps of ski areas in the cradle and has visited almost all of them. His great passion is freeriding.
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