Das Gletschergebiet im Stubaital ist gerade zu Beginn und Ende der Saison ein beliebtes Ziel für Freerider. Jetzt wurde eine neue Gondel gebaut, um Schwierigkeiten bei schlechtem Wetter zu vermeiden. Freerider können sich also auch während Stürmen auf Gletscher-Pow-Tage freuen. Doch der Bau der neuen Gondel, könnte auch einen weiteren Vorteil für das fahren abseits der Pisten bedeuten. Dazu sind wir zwar noch zu früh in der Saison, doch die Vorfreude wächst mit jedem Tag.
Seit gestern fährt die neue 3S Eisgratbahn Wintersportler von 1697 m auf 2885 m. Dafür braucht die neue Gondelbahn am Stubaier Gletscher nur noch knapp 12 Minuten. Aber warum wurde eine neue Gondel gebaut? Die neue Eisgratbahn ersetzt die alte, es gibt also keine zusätzliche Verbindung auf den Gletscher. Die alte Gamsgarten-Bahn fährt weiterhin, brauch jedoch länger um Passagiere zur Bergstation zu befördern.
Mit dem großen Einzugsgebiet um Innsbruck, vielen Rennläufern die dort trainieren und tausenden Tagesgästen platzt das Skigebiet am Stubaier Gletscher eigentlich längst aus allen Nähten. Es kommt immer wieder vor, dass Bauern ihre Wiesen als zusätzliche Parkplätze abgeben und Skifahrer und Snowboarder dann mit dem Bus zur Talstation gebracht werden. Es ist auch Tirols einziges Gletschergebiet, das in allen Saisonkarten (z.B. Freizeitticket, SnowCard) enthalten ist. Vor allem wollten die Betreiber aber dafür sorgen, dass auch bei Schlechtwetter und Stürmen Gäste auf den Gletscher gelangen. Im letzten Winter musste an zehn Tagen der Skibetrieb eingestellt werden, da die alte Eisgratbahn bei starkem Wind nicht fahren durfte.
Gerade zum Anfang der Saison sind die Gletscher ein beliebtes Ziel für Freerider, da andere Gebiete noch nicht geöffnet haben. Auch wenn die Schneefallgrenze bei einem Sturm besonders hoch liegt, ist Powder nur am Gletscher zu finden. Auch die Möglichkeit, dank der neuen Bahn, auch während Stürmen auf den Gletscher zu kommen, um Freshies auf der Piste zu fahren wird einige unter euch sicher freuen.
Es gibt aber noch einen ganz anderen Vorteil, der sich durch die neue Bahn ergeben könnte. Die neue Eisgratbahn fährt am untersten Parkplatz ab, es gibt also zwei Talstationen, statt einer wie bisher. Die Mittelstation wird weiterhin von beiden Bahnen genutzt, danach fährt die Neue zum Eisgrat, die andere (bestehende) Gondel zur Bergstation Gamsgarten. Ich gehe jetzt davon aus, dass in Zukunft nicht mehr der obere Parkplatz der alten Talstation (von hier kommt man nur noch zum Gamsgarten) als erstes voll ist, sondern die meisten (Pisten-) Gäste vermutlich lieber die neue moderne Eisgratbahn (am unteren Parkplatz) nutzen.
Als Freerider solltet ihr euch jedoch künftig überlegen, ob ihr der Verlockung von gratis W-LAN, 24 Ledersitzen und Panorama-Fenstern wiederstehen könnt. Die alte Gamsgartenbahn braucht zwar fast eine halbe Stunde zur Bergstation, doch an Powdertagen könnte sich die gemütliche Fahrt lohnen um den Massen an Besuchern eine Weile zu entkommen. Außerdem liegen auf der Westseite des Gletschers einige der interessantesten Freeride-Routen des Gletschergebiets. Früh aufstehen loht sich!
Wer jetzt trotzdem auf mehr Infos zur neuen Bahn brennt, möge sich über diese Fakten freuen:
Für die Ingenieure, Technikfreaks oder Baulöwen unter euch gibt es hier ein Tagebuch über den Bauvorgang zum Nachlesen.
Trotz der neuen Bahn solltet ihr eure Powder-Freude am Gletscher noch im Zaum halten. Auch wenn alles weiß gezuckert und verlockend aussieht, dürft ihr nicht vergessen, dass die Schneebrücken über den Spalten noch zu schwach sind um vor Stürzen oder gar Abstürzen zu schützen. Lest regelmäßig Morris Vorhersage, dann wisst ihr wann die Bedingungen auf den Gletschern sicherer werden. Es gibt bald noch einen Neuschnee-Vlog mit Bildern vom Gletscher am Wochenende.
Shred save! Patrick