Bis zu 159 cm Neuschnee in den Alpen

Bis zu 159 cm Neuschnee in den Alpen

Wir haben den 11. November und es sind gerade 123 cm Schnee auf den Messstationen aufgetaucht. Wenn ich auf die Webcams blicke, sehe ich dass sich dasselbe Bild überall häuft. Der Winter hat begonnen! Die ersten Video-Reportagen sind eingetroffen und viele Leute werden in den nächsten Tagen zum Powdern gehen. Es gibt jede Menge Schnee in den gesamten Alpen und oberhalb von 2000-2200 m bildet sich die Unterlage für den Rest des Winters. Genauso wie ich es vor zwei Wochen analysiert habe, hat der Winter jetzt begonnen: Es gibt eine große Chance, dass die Polarwirbel in den nächsten Monaten schwach bleiben und damit steigen die Chancen auf einen kalten Winterbeginn. Mit den ersten Schneefällen der Saison rechne Anfang November.

TIPP: Lest “Winter-Vorhersage 2016/2017: Große Chancen auf einen kalten Winteranfang!”)

Der Winter hat kalt begonnen und der erste Sturm hatte jede Menge Schnee dabei. Die nächsten Wochen werden entscheidend für den Rest des Winters sein, doch mehr dazu am Sonntag. Lasst uns zunächst mit dem Powder befassen, der in den letzten 48 Stunden gefallen ist und dem der in den nächsten 24 Stunden noch kommt.

In dieser Vorhersage:

  • Jede Menge Freshies
  • Die Front bewegt sich nach Österreich
  • Sonne im Westen und letzte Schneefälle am Samstag im Osten
  • Wohin am Wochenende?
  • Nächste Woche höhere Temperaturen
  • Langfristig: Lasst uns hoffen, dass der Jetstream nach Süden schwenkt

Jede Menge Freshies

Die Messstationen in Les Marécottes zeigten heute Morgen eine Schneedecke von 123 cm an. Bedenkt bitte: es geht um die Schneedecke. Wenn ihr euch die Daten genauer anseht, dann erkennt ihr, dass in den letzten Tagen 159 cm der weißen Pracht gefallen sind. Die Station zeigt die höchsten Werte an, was logisch ist, da die Strömung aus West bis Nordwest kommt.

Messstation Les Marécottes
Messstation Les Marécottes

Auch in den anderen Gebieten der französischen Nordalpen und dem Westen der Schweiz ist jede Menge Neuschnee gefallen. Auf 2000 m ist die Schneedecke ca. 50 cm dick, mancherorts jedoch noch deutlich dicker. Es liegen ca. 80-100 cm über 2500 m und bis auf 800-1300 m herab sind auch die Täler weiß. Diese Karte zeigt jede Menge Freshies, die in den letzten Tagen in den Tälern der Schweizer Alpen gefallen sind:

Jede Menge Freshies in den letzten drei Tagen (Schweiz)
Jede Menge Freshies in den letzten drei Tagen (Schweiz)
Neuschnee im Wallis
Neuschnee im Wallis

Auch in den französischen Nordalpen geht es ab. Auf 2200 m findet ihr im Savoie bis zu 80 cm und die Webcam-Bilder sehen eher nach Februar aus, als nach November. Seht euch dieses Bild aus Megève an, wo ihr jetzt schon unpräparierte Pisten aufsteigen könnt. Wow!

Megève
Megève
Megève
Megève
80 cm Schneedecke im Savoie
80 cm Schneedecke im Savoie

Wenn wir uns genauer mit den Statistiken befassen, dann sieht alles sehr gut aus. Ein halber Meter Schnee auf 2000 m ist schlichtweg ein super Start in den Winter!

Durchschnittliche Schneedecke im französischen Savoie
Durchschnittliche Schneedecke im französischen Savoie

Die Front bewegt sich nach Österreich

Seit der letzten Nacht bewegt sich die Front Richtung Osten. Denn Effekt erkennt ihr am besten auf der Messstation von Engelberg, wo es stundenlang schneien wird. Seht euch die Spitzenwerte in der Tabelle an.

Messstation Engelberg
Messstation Engelberg
Jede Menge Freshies in Engelberg
Jede Menge Freshies in Engelberg

Die Wetterstationen in Österreich zeigen uns, dass der meiste Schnee westlich des Arlbergs gefallen ist. Wenn die Front von Westen her kommt, dann schneit es westlich der Linie Kleinwalsertal, Arlberg, Kappl immer etwas mehr. Es gibt dort viele hohe Gipfel, die den Schnee aus Westen oder Nordwesten abfangen und darum schneit es dort mehr.

Der meiste Schnee fiel westlich von Tirol und Vorarlberg
Der meiste Schnee fiel westlich von Tirol und Vorarlberg
Kleinwalsertal
Kleinwalsertal

Doch ein einzelner Blick auf unsere Schneekarten reicht, um zu erkennen, dass Österreich heute jede Menge Schnee abbekommt. Im Westen nehmen die Schneefälle ab, doch in Österreich schneit es noch eine Weile weiter.

Sonne im Westen und letzte Schneefälle am Samstag im Osten

Der Samstag beginnt in den französischen Alpen als fabelhafter Tag, mit Sonne, Neuschnee und blauem Himmel. Weiter östlich schneit es leicht, doch die Sonne kommt immer wieder durch. Am Sonntag passiert genau das Gegenteil. Die Warmfront wird sich mit hohen, grauen Wolken ankündigen, die für diffuses Licht sorgen, doch mit den steigenden Temperaturen wird es unterhalb von 1500-1800 m anfangen zu regnen. In den Tälern im Osten ist es anfangs noch bewölkt, während die Sonne noch auf die höheren Bergregionen scheint.

Wohin am Wochenende?

Meine Vorschläge sehen im Prinzip so aus:

  • Freitag: Liftunterstütztes Powdern oder eine Tour in den französischen Nordalpen, der Schweiz oder West-Österreich
  • Samstag: Geht am Morgen eine Tour auf einer Almwiese. Heute eröffnen weitere Lifte.
  • Sonntag: Der Schnee ist auf den Gletscherpisten immer noch gut. Mit dem notwendigen Wissen könnt ihr auch eine Tour unternehmen. Im Westen zieht eine schwache Front auf. Die Schneefallgrenze steigt.

Bitte bedenkt: Am Samstag steigen die Temperaturen. Die Schneedecke wird rasch instabiler, aufgrund der steigenden Temperaturen und damit steigt auch die Lawinenaktivität.

Nächste Woche höhere Temperaturen

Der Jetstream bewegt sich nach Norden und der NAO-Index wird positiv. Die Temperatur steigt nach dem Wochenende und erreicht wieder Werte, die für den November normal sind. Die Schneedecke setzt sich und Bilder oberhalb von 2000 m die Unterlage für den Winter. Es ist dabei ganz entscheidend, wie diese Umwandlung vor sich geht. Wenn diese Schicht im Verlauf des Winters zum Problem wird, hat das großen Einfluss. Ich halte euch auf dem Laufenden.

NAO-Index länger positiv?
NAO-Index länger positiv?

TIPP:Lest “NAO-Index als Vorhersage für den Winter?”

Stay stoked. Morris.

meteomorris
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