Bereits 144 cm Neuschnee und die größte Ladung kommt erst

Bereits 144 cm Neuschnee und die größte Ladung kommt erst

Seid ihr Pessimisten oder Optimisten? Es ist mild, es regnet in den Tälern, der Föhn ist stark auf der Nordseite der Alpen, die Schneefallgrenze klettert nach oben und der Schnee von Anfang November verschwindet in den Tälern und mittleren Bergregionen. Doch es ist erst der 22. November, wir haben hochalpin eine deutlich dickere Schneedecke als im Vorjahr, auf der Südseite der Alpen kommt hochalpin jede Menge Schnee herunter und Donnerstag Freitag sinkt auch die Schneefallgrenze wieder. Ihr seht schon: Ich bin ein Optimist. Ich bin aber keiner dieser Optimisten, die aus einer Mischung aus Schnee und Regen einen PowderAlarm machen. Noch positiver: Der Schnee der hochalpin fällt wird auch bleiben und für den Rest des Winters die Unterlage bilden. Besser jetzt eine dicke Schneedecke als eine Schicht aus Tiefenreif (Schwimmschnee), die dann später in der Saison das Lawinenrisiko erhöht. Heute in der Vorhersage:

  • Warum ist das Wetter so mild?
  • Jetzt schon 144 cm Neuschnee (30-90 cm im Schnitt)
  • Der größte Dump steht noch bevor
  • Langfristig: Kälter?

Warum ist das Wetter so mild?

Es ist einfach nur Pech, denn wenn die Alpen 1000 Kilometer weiter westlich lägen, dann hätten wir es mit kalter Luft zu tun. Der Jetstream geht mal hoch mal runter und das Resultat sind mal kalte Luft bis weit in den Süden oder eben auch mal warme Luft bis in den Norden. Anfang November waren die Alpen mitten in der kalten Luft, jetzt ist es überall warm. Einfach Pech.

Seht euch die Karten unten an. Der Jetstream ist das Fließband für Stürme auf dem Weg nach Europa. Ihr erkennt ihn an der Roten Linie. Es ist links des V und U, das der Jetstream erzeugt, deutlich wärmer. In der Mitte ist es kalt. Das seht ihr auf der Karte unten. Bei dem V ist es kalt, am linken und rechten Rand des V ist es warm.

Jetstream schwankt
Jetstream schwankt
Grün ist kalt, orange ist warm
Grün ist kalt, orange ist warm

Jetzt schon 144 cm Neuschnee (30-90 cm im Schnitt)

Die Luft in den Alpen ist ziemlich warm und der Gefrierpunkt würde, wenn da keine Berge wären, bei ca. 2500 bis 2700 m liegen. Glücklicherweise geht viel Energie verloren, wenn Luft gegen die Berge gedrückt wird und kondensiert. Dadurch kühlt die Luft gebietsweise ab und die Schneefallgrenze sinkt auf 2000 m oder weniger. Dort wo die Wolken gezwungen werden nach oben zu steigen schneit es kräftig und die Temperatur sinkt.

In den Gegenden in denen es die meisten Niederschläge gab (französische Südalpen, Tessin in der Schweiz und Piedmont in Italien), sind zwischen 50 und 90 cm Schnee gefallen (gebietsweise sogar fast 150 cm). Nicht überall ist die Schneedecke um einen ganzen Meter oder mehr gewachsen, doch der Neuschnee brachte im Schnitt ca. 30-70 cm Zuwachs.

Bis zu 144 cm Neuschnee
Bis zu 144 cm Neuschnee

Auf diesem Bild aus Champorcher, ein Gebiet im Nordwesten Italiens, könnt ihr erkennen, dass die Schneefallgrenze regional tiefer fallen kann. Heute Morgen waren die Bäume auf 1900 m weiß!

Champorcher
Champorcher
Gressoney
Gressoney

Der größte Dump steht noch bevor

In meiner Vorhersage von Gestern habe ich euch schon angekündigt, dass sich die Strömung morgen auf Süd-Südost ändert und wir den berühmten Retour d’est (Schnee von Osten) erwarten. Die Strömung dreht sich langsam aber sicher. Zunächst wird sie dadurch schwächer und die Wolken werden weniger angeschoben. Heute und morgen steigt die Schneefallgrenze dadurch auf 2200 m an. In der Nacht auf Donnerstag fällt sie dann wieder auf 1800 m oder sogar darunter. Oberhalb von 2000 m wird kalter Schnee fallen. Am niedrigsten werden die Temperaturen auf der italienischen Seite der Grenze sein (durch den Druck der Wolken), während sie in auf der französischen und der schweizer Seite 200 bis 300 m höher liegt.

TIPP: Sehr euch die Schneekarte für Donnerstag an

Jede Menge Schnee am Donnerstag
Jede Menge Schnee am Donnerstag

Kalter Schnee auf warme Unterlage

Das Gute an einer sinkenden Schneefallgrenze ist, dass kalter Schnee auf eine wärmere und kompakte Unterlage fällt. Ihr sinkt also nicht so tief ein, habt aber den fluffigen Powder auf der Oberfläche. Das gilt aber nur für die Gebiete, in denen es am Donnerstag auch wirklich schneit. Im Rest der Alpen ist es einfach zu warm.

Langfristig: Kälter?

Wenn Ende der Woche Schluss ist mit all den Niederschlägen, dann könne wir uns schon mal langsam wieder auf kalte Luft aus dem Norden einstellen. Erwartet in naher Zukunft erstmal keine weiteren Schneefälle doch es ist mittelfristig Schnee auf den Karten. Hochalpin liegt bis zum Ende der Woche die Unterlage für den Winter und Anfang Dezember sollte König Winter dann auch Schnee für die Voralpen im Gepäck haben. Mehr Details darüber wo ihr am Wochenende powdern könnt gebe ich euch am Donnerstag!

Stay stoked. Morris

meteomorris
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