Oberhalb von 2000-2200 m sind die Bedingungen in den Alpen zwar ziemlich gut und dennoch ist Neuschnee in der Vorhersage nie verkehrt. Das gilt für einige Regionen der Alpen ganz besonders. Wir müssen einfach alle weiter tanzen und brav unsere Teller leer essen, denn meine jüngste Vorhersage war nicht besonders positiv. Ein kleiner Sturm tauchte jedoch, in der vergangenen Nacht, auf dem amerikanischen Modell auf (Heute Morgen war es wieder verschwunden). Ein weiterer Sturm erscheint jetzt auf dem europäischen Modell. Das Hochdruckgebiet, dass die Alpen im Griff hat wird seinen Hintern nicht so einfach in Bewegung bringen, tanzt also weiter und esst euren Teller leer. Heute in der Vorhersage:
- Sturm auf dem Karten
- Hochdruck im Herbst: ein Trend?
- In anderen Bergregionen geht’s ab
Sturm auf dem Karten
Wenn ihr (so wie ich) seit Tagen auf die Wetterkarten blickt und immer wieder dieses selbe Hochdruckgebiet seht, dann gibt es nichts schöneres als einen großen Sturm zu entdecken, der das Wetter im Westen Europas beeinflussen wird. Genau ein solcher Sturm war heute Morgen auf dem europäischen ECMWF-Modell sichtbar.
Allerdings taucht dieser Sturm nicht auf dem amerikanischen Modell der GFS auf. Gestern gab es dort zwar einen kleinen Sturm, doch heute ist er wieder verschwunden. Ganz ehrlich, die Tatsache, dass seit einiger Zeit kein Schnee fällt ist gar nicht so seltsam. In vielen hochalpinen Regionen der Alpen gibt es jetzt schon hervorragende Schneebedingungen. Es wäre toll wenn der Schnee für die mittleren Bergregionen Mitte Dezember kommen würde. Fällt der Schnee früher, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass er schnell wieder wegschmilzt. Im Deutschen gibt es ja nicht ohne Grund die Redewendung Weihnachtswetter ist Tauwetter. Weihnachten ist ein früher Zeitpunkt der Schneesaison und der Winter muss erst so richtig in Gang kommen. Vielen Locals ist ein später Winteranfang ohnehin lieber als ein früher.
Ganz egal, denn der große Wetterumschwung kommt irgendwann zwischen dem 14. und dem 17. Dezember. Ich werde in den nächsten paar Tagen dafür sorgen, dass ihr stets auf dem Laufenden seid.
Hochdruck im Herbst: ein Trend?
Trotz dieser Überlegungen scheint sich dennoch ein Trend abzuzeichnen. Es scheint so als ob in den letzten Jahren vermehr Hochdruckgebiete im Herbst auftreten, die Stürme nach Nordeuropa verdrängen und für höhere Temperaturen sorgen. Für Alle die dem Italienischen mächtig sind, gibt es hier eine interessante Analyse. Der Autor stellt die Frage: “Haben wir es mit einem Trend zu tun, der mit einer langfristigen Schwankung zu erklären ist, oder liegt es am Klimawandel?” Diese Frage werden wir uns in den nächsten Jahrzehnten noch öfter stellen müssen. Je mehr Daten uns zur Verfügung stehen, desto näher kommen wir auch mehr oder weniger fundierten Begründungen.
In anderen Bergregionen geht’s ab
Klimawandel hin oder her, in vielen Teilen der Welt geht es gerade ab ohne Ende. Die Tiefdruckgebiete werden zwar gezwungen die Alpen zu meiden, doch die Nordströmung bringt sie zum Beispiel in den Kaukasus. In Gudauri, Georgien kann man jetzt schon ausgezeichnet Powdern und es schneit nächste Woche noch mehr. Ma Wochenende vom 12.-13- Dezember werden dort die Lifte eröffnet.
Das gleiche gilt für Nordwestamerika. Ganz besonders im Pazifischen Nordwesten (die Staaten Oregon, Washington und der Westen von British Columbia) geht’s ab. Am Mount Baker gibt es bereits eine Unterlage von 2,70 m auf weniger als 1500 m Höhe, nächste Woche kommen 50 cm dazu.
TIPP: Seht euch die Vorhersage für den Mount Baker sein
Nur weil es in den Alpen nicht schneit und relativ mild ist, bedeutet das nicht, dass es überall auf der Welt schlecht aussieht. Die Alpen haben einfach Pech. Der Rest der Nordhalbkugel bekommt gerade tonnenweise Schnee ab.
Stay stoked. Morris