Schnee Reportage aus dem Sellraintal

Schnee Reportage aus dem Sellraintal

Vergangenes Wochenende herrschten traumhafte Bedingungen, zumindest was den Sonnenschein angeht. Die erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3 von 5) war auf keinen Fall zu unterschätzen. Wer verspurten Gebieten mit viel Steinkontakt ausweichen wollte, musst sich Felle unter die Ski ziehen. Earn your turns!

Bluebird
Bluebird

Erst Skigebiet dann unberührte Natur

Der Plan eine Variante in den Innsbrucker Kalkkögeln zu fahren, wurde schnell verworfen, als wir die Bedingungen im Skigebiet Axamer Lizum erblickten. Der Wind hatte deutlich seine Arbeit verrichtet, kammnah wurde viel Schnee verfrachtet. Unsere geplante erste Abfahrt aus dem Gebiet wäre zwar, im Rahmen der Lawinensituation vermutlich möglich gewesen, andere Freerider berichteten uns jedoch von viel Steinkontakt. Wir entschieden uns stattdessen für eine reine Skitour im Sellraintal, nahe dem Skigebiet Kühtai und packten die Ski wieder ins Auto. Aufgrund der niedrigen Temperaturen konnten wir trotz spätem Tourstart noch kalten Powder auf unberührten Hängen finden. Es war erstaunlich wenig los, auf der sonst stark frequentierten Tour zum Mitterzaigerkopf/Rietzer Grieskogel. Viele Hänge waren unberührt, bei den meisten war das auch gut so, denn oberhalb von ca. 2300 m wurden teilweise große Mengen Schnee verfrachtet.

Triebschnee gut zu erkennen
Triebschnee gut zu erkennen

Heikle Lawinensituation

Die Lawinensituation ist weiterhin sehr heikel (lest hier mehr dazu), da neben der eingeschneiten Schwachschicht viel Schnee vom Wind in Rinnen und Mulden transportiert wurde. Wir hatten uns bewusst für eine einfache und südseitig exponierte Tour entschieden, um den Gefahren aus dem Lagebericht bestmöglich aus dem Weg zu gehen. Die großen Mengen verfrachteter Schnee haben uns jedoch überrascht. Aufgrund der wolkenfreien und klaren Nächte kann die Schneedecke sehr gut abstrahlen. Das bedeutet, dass immer noch kalter Powder erhalten bleibt, sich jedoch gleichzeitig in Schattenlagen Oberflächenreif bildet. Als wäre die bereits eingeschneite Schwachschicht nicht genug, blüht uns möglicherweise ein neues Problem mit der Schneedecke, wenn der nächste Dump kommt. Da sich dieser jedoch noch nicht abzeichnet, bleibt zu hoffen, dass sich die Schneedecke noch stabilisieren kann. Ideal wäre es, wenn die nächsten Schneefälle bei hoher Schneefallgrenze begingen, die dann langsam absinkt. Was passiert werden wir sehen… Wir hatten auf jeden Fall großen Spaß, auch wenn man sehr aufpassen musste um Sharks zu vermeiden. Die Schneedecke ist selbst deutlich über 2000 m nicht sonderlich dick.

Nicht besonders tief,..
Nicht besonders tief,…
... aber dafür ein tolles Naturerlebnis
… aber dafür ein tolles Naturerlebnis
Willi freut sich; nicht nur über das Wetter
Willi freut sich; nicht nur über das Wetter
-Patrick-
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