Uns steht eine spannende Woche in den Alpen bevor! Gleich mehrere Stürme bringen den Alpen Regen, Schnee und wechselhafte Temperaturen. Durch den westlichen Jetstream ist es vorbei mit der kalten Luft, die aus dem Osten kommt. In großen Teilen Westeuropas ist es mild und die Temperaturen werden in den kommenden Tagen weiter steigen. Gleichzeitig tauchen jedoch mindestens zwei ernstzunehmende Stürme in der Vorhersage auf. Für die Südseite der Alpen ist sogar ein PowderAlarm möglich. Heute in der Vorhersage:
- Sturm Hubert bringt den Nordalpen Regen und Schnee
- Nach dem ersten Sturm steigen die Temperaturen
- Kritische Lawinensituation in den Nordalpen
- Der folgende Sturm bringt viel Neuschnee in die Alpen
- Es bleibt wechselhaft
Sturm Hubert bringt den Nordalpen Regen und Schnee
Hubert ist kleiner aber ein sehr aktiver Sturm. Obwohl der Jetstream sehr weit nördlich positioniert ist, gelingt es einem kleinen Sturm am Montag und Dienstag in die Alpen zu gelangen, mit kalter Luft im Gepäck. Dieser kleine Sturm (mit dem Namen Hubert) bringt Schnee, der zunächst bis tief in die Täler fällt (aufgrund der immer noch niedrigen Temperaturen in den Tälern), dann steigt die Schneefallgrenze jedoch schnell auf 1300 m im Osten Österreichs und am Dienstag auf 1700 m in der westlichen Schweiz. Oberhalb von 1600 bzw. 2000 m findet ihr kalten Neuschnee. Der Sturm ist in 36 Stunden wieder weg, hinterlässt aber 10-45 cm Neuschnee oberhalb von 2000 m. Am meisten kommt in den nördlichsten Gebieten der Schweiz und Österreichs herunter, bedenkt aber den Regen unterhalb von 1500 m. In den Nordalpen steigt die Lawinengefahr. Der Gefrierpunkt wird bis auf 2500 m steigen.
Nach dem ersten Sturm steigen die Temperaturen
Wenn Hubert durch ist hört es auf zu schneien. Die Strömung kommt aus Südwesten und ihr könnt mit einem starken Föhn rechnen, der von Süden her in den Nordalpen weht. Der Schnee der oberhalb von 2000 m fällt wird umgehend verfrachtet und die Lawinengefahr steigt oberhalb dieser Höhe, aufgrund der Kombination aus Wind, steigenden Temperaturen und Neuschnee. Dass dann auch noch die Sonne herauskommt macht die Sache nur noch gefährlicher. Wählt eure Lines ausgesprochen sorgsam und achtet besonders auf frisch gebildeten Triebschnee
Auf der Südseite der Alpen bestimmen zwei aktive Stürme das Wetter. Der erste tritt im Golf von Genua in Erscheinung, der zweite im Golf von Biskaya
Kritische Lawinensituation in den Nordalpen
Aufgrund der warmen Temperaturen der letzten Woche, hat sich auf der Oberfläche der Schneedecke eine Schicht von Oberflächenreif gebildet. Dort wo sich kein Oberflächenreif gebildet hat, ist die Oberfläche aufgrund des Windes hartgepresst. Aufgrund der wärmeren Temperatur des Schnees, der in den kommenden 48 Stunden fällt, wird dieser eine schlechte Bindung zur Altschneedecke aufbauen. Die ansteigenden Temperaturen destabilisieren die Schneedecke zusätzlich. Die Lawinensituation wird am Dienstag und ganz besonders am Mittwoch besonders kritisch sein. Die Sonne kommt heraus und es wird jede Menge Lawinen-Trottel geben, die trotzdem Spuren auf Hänge setzen, die weder mit Ski noch mit Snowboard befahren werden sollten. Bleibt konzentriert und trefft die richtigen Entscheidungen.
Oberhalb der Waldgrenze gibt es eine gute Unterlage, doch wegen der großen Mengen Neuschnee, Wind Oberflächenreif und einer harten Altschneedecke ist das Auslösen einer Lawine sehr leicht möglich. Seht euch in diesem Video von vor einer Woche (auf ca. 1900 – 2700 m) die Unterlage an, auf die der Schnee fällt. Oberflächenreif und Triebschnee (auch schon vor den Schneefällen) sind deutlich zu erkennen:
Stellt euch folgende Fragen:
- Habe ich das entsprechende Wissen?
- Habe ich (und alle Anderen in der Gruppe) die notwendige Ausrüstung (LVS, Schaufel, Sonde) und beherrsche den Umgang damit?
- Habe ich den Lawinenlagebericht gelesen und verstanden?
- Erkenne ich die Bereiche am Berg, in denen Bereiche gemieden werden müssen, um Gefahren zu umgehen?
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Der folgende Sturm bringt viel Neuschnee in die Alpen
Zwischen 5-20 cm, gebietsweise sogar 30 cm Neuschnee sind im südlichen Piemont von Freitag auf Samstag gefallen. Der Einzug dieses Systems bedeutet den Übergang von kalter kontinentaler Luft zu milder atlantischer Luft. Der westliche Jetstream, der die gesamte Saison noch nicht einmal in die Aloen vordrang, bringt jetzt endlich Schneefälle.
Das kleine T auf der Karte wird zu einem eigenständigen Sturm. Freitag und Samstag schneit es in den südlichen französischen Alpen und dem Nordwesten Italiens. Die Schneefallgrenze fällt auf 900-1200 m, gebietsweise sogar darunter. Da es sich um einen sehr intensiven Sturm handelt, rechne ich mit noch größeren Zahlen was die Schneemengen angeht, als bisher angenommen!
Es bleibt wechselhaft
Nach kommendem Sonntag bleibt das Wetter instabil und es schneit weiter. Es sieht so aus als ob der Jetstream nach Westen dreht, die Modelle sind sich aber noch uneinig welche Regionen besonders viel abbekommen. Es sieht aber danach aus als ob die südlichen französischen Alpen und der Nordwesten Italiens kommende Woche zum Hotspot werden könnten!
Stay stoked. Morris