In den vergangenen zwei Wochen kam es wieder vermehrt zu Lawinenabgängen im gesamten Alpenraum, leider auch häufig mit Personenbeteiligung. Allein in der ersten Märzwoche starben elf Menschen in den Alpen durch Lawinen.
Zwei Wochen lang bestimmte eine Sturmperiode das Wetter in den Alpen. Der Wind kam dabei aus allen Richtungen und wehte teilweise sehr stark. Es schneite kräftig und die Temperaturen gingen hoch und runter. Die Kombination aus viel Wind, Neuschnee (teilweise 120 cm in nur wenigen Tagen) und wechselhafte Temperaturen sorgten für eine kritische Lawinensituation. Der Neuschnee konnte sich teilweise nur schlecht mit der Altschneedecke verbinden, daher genügt das Gewicht eines einzelnen Wintersportlers um eine große Lawine (siehe Video oben) auszulösen. Die (gesprengte) Lawine auf dem folgenden Bild hat eine Anrisshöhe von ca. zwei Metern.
Es wurden in diesem Winter bereits 53 Menschen von Lawinen getötet. Bereits im Herbst kamen mehrere Alpinisten ums Leben. Anfang März wurden viele Skifahrer und Snowboarder getötet, die ihre eigenen Lawinen ausgelöst hatten. Seht euch auf dieser karte an, wo die Lawinen abgegangen sind.
Durchschnittlich sterben ca. 100 Menschen pro Winter durch Lawinen. Die Zahl schwankt natürlich, doch in den vergangenen 20 Jahren war sie relativ stabil. Das ist wiederum erstaunlich. Es sind mehr Menschen als je zuvor abseits der Pisten unterwegs und die Ausrüstung wird immer besser. Wir sind also mehr im Gelände unterwegs, aber die Zahl tödlicher Unfälle sinkt. Ich weiß nicht warum, habt ihr eine Erklärung?
40 tödliche Lawinen sind bisher abgegangen. Bei der überwiegenden Mehrheit handelte es sich dabei um nördlich ausgerichtete Hänge oberhalb von 2000 m. Die fakten unterstreichen die Gefahrenbereiche, die auch von Experten genannt werden. Hänge im Bereich NNW bis NO sind oberhalb von 2000 m besonders gefährlich, haben jedoch auch den besten Schnee, da er weniger von der Sonne beeinflusst wird. Wie schade.
Die Daten weisen auf einige interessante Punkte hin:
Die letzte Auffälligkeit der Daten liegt in der großen Zahl Freerider. 24 Opfer, das sind 46 %, waren unweit der Pisten unterwegs. Das ist sehr viel. Ganz besonders, wenn wir bedenken, dass de Winter erst im Januar begonnen hat und der Winter erst zehn Wochen alt ist. Das sind durchschnittlich 2,4 Freerider und 1,9 Tourengeher, die jede Woche in den Alpen ihr Leben in Lawinen verlieren.
Es sind immer noch viele Leute ohne die notwendige Ausrüstung (LVS, Schaufel, Sonde) unterwegs. Das sind klare Anzeichen dafür, dass diesen Leuten Wissen fehlt. Und Wissen ist entscheidend. Mit dem entsprechenden Wissen könnt ihr euer Risiko auf das Niveau von einer Stunde Autofahren reduzieren. Ohne dieses Wissen spielt ihr quasi russisches Roulette.
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