Heute ist ein sonniger und milder Tag in den gesamten Alpen. Hochdruck hält Stürme auf Abstand. Ihr könnt immer noch guten Schnee (der am Wochenende gefallen ist) finden, wenn oberhalb von 2000-2400 m danach sucht. Unterhalb dieser Höhe ist die Schneedecke regelrecht durchnässt. Ab Dienstagabend wird das Wetter wieder unbeständig. Es beginnt zwar zunächst in den Nordalpen zu schneien, in den Südalpen wird jedoch deutlich mehr herunterkommen. Bis zum Wochenende bleibt das Wetter dann unbeständig, bei Schneefall in den Südalpen. Das europäische Modell prognostiziert einen Temperatursturz, mit kalter Luft, die Europa von Osten her erreicht. Das wäre sehr schön, doch sind wir noch weit davon entfernt. Heute in der Vorhersage:
Am Sonntag kam immer wieder die Sonne heraus, heute ist ein fantastischer Tag. Der Schnee ist frisch und oberhalb von 2300 m sehr gut. Auch der Dienstag beginnt mit Sonne, doch ab dem Abend habe es die Alpen mit unbeständiger Luft zu tun, es ist weiterer Schnee vorhergesagt. Montag und Dienstag werden ziemlich gute Tage, doch…
Wind, viele Wolken, Regen und Schnee. Unterhalb von 200-2200 m ist die Schneedecke regelrecht durchnässt, Nassschneelawinen werden daher in den kommenden 48 Stunden zum Problem. Über dieser Höhe haben wir jedoch mit zwei weiteren Problemen zu kämpfen. Zwischen 2000-2800 m besteht nach wie vor die Gefahr Schneebretter auszulösen, ganz besonders in den Gebieten am Alpenhauptkamm (die Schwachschicht in der Altschneedecke ist immer noch bzw. wieder störanfällig). Der Übergang von viel zu wenig Schnee (und umgekehrt) ist besonders gefährlich, das Gewicht eines einzelnen Wintersportlers ist genug um eine Lawine auszulösen. In den kommenden Tagen ist es notwendig ganz besonders kritisch in der Gefahrenbeurteilung zu sein. Bedenkt, dass der (vom Wind verfrachtete) Neuschnee noch nicht mit der Altschneedecke verbunden ist. Holt euch immer die aktuellsten Informationen des regionalen Lageberichts, bevor ihr euch abseits der Pisten bewegt.
Die Front vom Dienstag bringt den Nordalpen zunächst Schnee oberhalb von etwa 1300 m, ab Mittwoch dann viel Schnee im Süden der Alpen. Die Strömung dreht nach Süden (dank eines Sturms im Golf von Biskaya) und drängt Wolken Richtung Südseite der Alpen. Das gleiche gilt am Donnerstag, wenn eine Front (die am Dienstag auf die Pyrenäen trifft) die Südseite der Alpen erreicht. Ein neuer Sturm entsteht über dem Mittelmeer, während sich gleichzeitig Hochdruck nördlich der Alpen bildet. Das bedeutet unbeständige Luft südlich des Alpenhauptkamms und keinerlei Niederschläge nördlich davon.
Durch diese Unbeständigkeit gibt es auf der Südseite der Alpen ab Donnerstag jede Menge Schnee. Die Schneefallgrenze und das Niederschlagszentrum stehen noch nicht ganz fest, da dies alles an den genauen Weg geknüpft ist, den der Sturm einschlagen wird. Es konzentriert sich derzeit auf Gebiete südlich des Gotthards (ja, auch Andermatt bekommt was davon ab) sowie Gebiete südlich von Simplon und Monte Rosa. Eine kleine Veränderung im Sturmverlauf könnte jedoch dafür sorgen, dass Piemont und Queyras den Jackpot holen.
Blicken wir weiter in die Zukunft, erwarten uns große Unterschiede. Das europäische Modell rechnet mit kalter Luft aus Osten (Rückkehr des Winters), während das amerikanische Modell einen Trend berechnet, bei dem die milde Luft erhalten bleibt.
Das erwartet euch diese Woche:
Stay stoked. Morris