Das Morris 157 is The best kept secret der letzten Jahre. Dr. Gear hat die ersten Skizzen für ein neues Board schon während eines legendären Trips durch die Südalpen gesehen. Haas und Morris haben ja schon seit längerem an einem eigenen Board gearbeitet. Damals noch im BMB Atelier in Rotterdam. Ziel: Volle Kanne Puderschnee Surfen. Angefangen hat alles mit 175 cm, dann wurde reduziert auf 160 cm und schliesslich kam man auf läppische 155 cm Länge. Die Bretter wurden kurzer, auch breiter. Die Explosivität blieb aber bestehen.
So weit so gut, Morris war aber noch nicht ganz zufrieden. Ein neuer Entwurf sah das Lebenslicht, das muss so um 2011/12 gewesen sein. Morris war begeistert aber weiter passierte nicht viel.
Dr. Gear testete sauteure exotische Boards aus Asien und viele mainstream Boards von Europäischen Firmen. Man kennt das ja, nach ein paar Jahren landet vieles in Kellern, auf Dachböden oder auf dem Schrott. Tausend Ocken oder mehr für ein Brett ist einfach purer Wahnsinn, billiger ist oft Crap. Wollen wir nicht alle einfach das Beste, geben uns nur mit dem Optimum zufrieden?
Dr. Gear traf Haas und Morris noch des öfteren im Pulverschnee. Er wusste dass die Jungs was im Schilde führten. Wenn das Bretterbauen zur Sprache kam schwiegen die beiden mysteriös. Man wusste da läuft was, aber was, wann und wie blieb im Nebel hängen….
Dr. Gear staunte nicht schlecht als die Herren letzten Winter grinsend und bewaffnet mit 3 Prototypen bei ihm für der Tür standen. Stillschweigend haben die Zwei die letzten Jahre an ihrem Pfitschipfeil gearbeitet. Gemessen, gehobelt, gepresst, geschliffen und plötzlich war es da: Das Morris 157. Die Jungs nennen sich Powfinder. Nomen est omen.
157cm lang, 27cm breit mit einem 0,5 cm Camber. Relativ weiche Pulvernase dazu viel Pop im Tail. Das Experimentieren hat sich gelohnt. 110 cm Kanten, progressiver Tri-Radius im Schnitt 8,3 Meter. Offene Tiefschneehänge, verträumte Wälder mit unzähligen Pillows, natural Waves und sogar Pisten Klamauk. So Könnte das Morris 157 sogar ein One-quiver sein. Am Material haben die Jungs nicht gespart. Down under tiefschwarzer P-tex 5000 Elektra Belag und rundherum Stahl. Bambus Sidewalls, Bambus Topsheet und der viel besprochene, berüchtigte Bambus Kern.
Dr Gear ist unabhängig, unbestechlich und beinhart. Soweit nichts Neues. Diesmal viel es ihm schwer um nicht sofort zu zu schlagen. Geduld ist gefragt. Haas, der viel mit Holz arbeitet, hat nämlich drie verschieden Kerne entwickelt. Einer mit purem Bambus, die zwei anderen mit speziell entwickelten Bambus und Holz Laminaten. April kam und brachte Schnee. Morris machte wo er gut drin ist, wies eine Bande von Ridern nach Engelberg und die Tests konnten beginnen.
Am Parkplatz in Engelberg versammelte sich eine bunte Gruppe williger Versuchskaninchen. Haas macht die Türen seines Busses auf und präsentierte mit sakralem Ernst drei scheinbar identische Bretter. Nur eine einzige Person weiss an diesem Tag welches Board welchen Kern hat. Was folgt sind zwei wahnsinnige Tage im Pulver Schnee. Dr. Gear schnallt sich nacheinander alle drei Boards um, er gleitet, carvt, springt, fliegt….. Warum doch immer die Skepsis wenn’s um kürzere Bretter geht??? Mit der richtigen Breite und schnittigen Kanten braucht man keine Länge für Laufruhe. Diese Bretter sind einfach nicht zu stoppen.
Aber Dr Gear wäre nicht Dr Gear wenn er nicht streng seine Checkliste abarbeiten würde. Carven auf der Piste: Check; 180: Check; 360: Check; Kontrolle: Check; Tiefer Puderschnee: Check ; Highspeed; Check; Kantengriff : Check ( tief durch die Knie und Du wirst sehen was gemeint ist, yahooooooo)
48 Stunden, 19 Fahrer, 3 Boards… Manchmal wurde es schon ein bisschen chaotisch da in Engelberg. “Was jetzt schon wieder abschnallen? Ich hab doch gerade erst mal..” Die Frage nach dem idealen Kern wurde schnell und einstimmig beantwortet. Kern 15c, sowie Haas seine spezielle Mischung liebevoll nennt, ist die Bombe.
Vom Berg zurück in das Snowboard Epizentrum in Holland. Noch keinen Monat später beginnt die Produktion und die Website wird flott gemacht. Das Abenteuer geht weiter. Dr Gear hat als einer der ersten sein eigenes Morris 157 bestellt, der Winter kann kommen! Man sieht sich am Berg.