Sturm Reinhardt findet den Weg in die Alpen

Sturm Reinhardt findet den Weg in die Alpen

Diesen Herbst trifft ein Sturm nach dem andren auf die Alpen. Jetzt folgt ein weiterer. Sturm Reinhardt ist das Hochdruckgebiet genauso egal wie die Computerberechnungen, denn er kämpft sich seinen Weg zu den Alpen frei. Im vergangenen November hatten wir lediglich einen guten Sturmzyklus. Reinhardt ist jetzt bereits der vierte in diesem November und wir können sogar mit einem fünften Sturm rechnen. Heute in der Vorhersage:

  • Milde Temperaturen bis Samstag
  • Viel Positives
  • Neuer Sturmzyklus am Freitag
  • Langfristig weitere Stürme?

Milde Temperaturen bis Samstag

Die Alpen haben es im Moment mir milden Temperaturen zu tun. Der Gefrierpunkt bewegt sich zwischen 2000-2400 m, am Dienstag hat es in Österreich bis auf 1500-1800 m geregnet. Drei dramatische Winter in Folge haben bei den Freeridern der Alpen ihre Spuren hinterlassen. Eine solche Entwicklung wirklich nichts worüber wir uns freuen können. Bis zum Samstag bleibt es mild in den Alpen, aufgrund einer starken Südwestströmung. Im Verlauf des Samstags strömt dann kalte Luft aus Nordwesten ein. Das seht ihr weiter unten. Die Alpen sind immer noch unter der milden Strömung aus Südwesten (roter Pfeil), doch es wird am Wochenende kälter aus Nordwesten (blauer Pfeil).

Viel Positives

Ich blicke zuversichtlich auf diesen Winterbeginn, ganz besonders im Vergleich zu den letzten drei Wintern:

  • Der Zyklus mit Stürmen am Wochenenden, direkt gefolgt von milden Temperaturen, hält bereits seit vier Wochen an. Obwohl die Karten immer wieder steigende Hochdruck-Dominanz prognostizieren, kommen die Stürme trotzdem an.
  • Oberhalb von 2000 m liegt in diesem Winter weit mehr Schnee als es in den letzten drei der Fall war.
  • Der fehlende Hochdruck und die klaren kalten Nächte sorgen dafür, dass die Lawinenwarndieste sehr zuversichtlich auf die Entwicklung der Schneedecke] (https://lawinenwarndienst.blogspot.nl/2017/11/im-nicht-vergletscherten-gelande.html) blicken. Besonders auf den Nordseite der Alpen sieht es nicht danach aus, als ob wir ein Altschneeproblem befürchten müssen.

Neuer Sturmzyklus ab Freitag

Die Alpen haben es das erste Mal in diesem Monat mit einer Strömung aus dem Südwesten zu tun. Die Temperatur ist im Moment sehr hoch, doch das wird sich noch ändern. Sturmfront Reinhardt erreicht die Alpen am Freitag. Der Wind kommt immer noch aus Südwesten und ihr könnt die Auswirkungen auf dem Bild unten sehen. Die Karte links zeigt einen Südföhn, die Karte in der Mitte die Temperatur, die sehr ausgeglichen ist (es hat beinahe überall mehr als Null Grad) und ihr seht die Temperatur auf 850 hPa (ca. 1400 m) auf der letzten Karte. Durch den Südföhn bleibt es kühler auf der Südseite der Alpen (blauer Pfeil) als auf der Nordseite des Alpenhauptkamms (roter Pfeil).

Der Wind kommt am Sonntag noch aus Südwesten, dreht aber im Verlauf des Tages auf Nordwest, wenn die Kaltfront einzieht. Es wird vermutlich folgendes passieren:

  • Freitag bis Samstag: Niederschläge in den französischen Südalpen, südlich des Mont Blanc, sowie südlich von Matterhorn und Gotthard. Schneefallgrenze bei ca. 2000 m.
  • Samstag: Kalte Luft kommt in den Alpen an und ein Schneesandwich formt sich um die Alpen herum. Im Südwesten beginnt es zu schneien bevor die Kaltfront einsetzt. Die Schneefallgrenze wird sehr hoch sein (auf der Südseite der Alpen fallend auf 1400 m). Ist die Kaltfront durchgezogen, kommen die Schneefälle aus Nordwesten und die Schneefallgrenze fällt auf 500-800 m. Ihr könnt mit 10-30 cm Neuschnee, gebietsweise sogar 45 cm rechnen (oberhalb von 1800 m). Seht euch die Schneevorhersage der kommenden sechs Tage an.

Die Front ist am Sonntag bereits östlich der Alpen und bewegt sich weiter weg Richtung Osten. Die Sonne kommt heraus und es wird vermutlich ein Powdertag. Es wird gerade tief genug sein für einen schönen Powdertag. Mehr Infos morgen am Freitag.

Langfristig mehr Stürme?

Es gibt immer noch die Chance, dass der November mit einem weiteren Sturm endet. Die Modelle haben schon länger ein Szenario angezeigt, das zu mehr Schnee gegen Ende des Monats führt. Auch heute ist das erkennbar. Alle wichtigen Modelle deuten auf einen weiteren Sturm Mitte kommender Woche hin.

Das könnt ihr auch auf unseren langfristigen Schneekarten erkennen. Natürlich wird sich diese Karte unten noch verändern, aber die Perspektive ist einfach super. Wenn ihr in die Zukunft blicken wollt, dann werdet wePowder Pro Mitglieder. Ihr bekommt Zugriff auf 14 Tage Vorhersage und noch detailliertere Wetter- und Gelände-Optionen. Ihr verpasst keinen Dump mehr und euer Karma unterstützt ihr damit auch noch, denn ihr helft der wePowder-Plattform bei ihrer Entwicklung. Danke für eure Unterstützung.

Es sieht so aus als ob Hochdruckgebiet Zoe, das die Alpen bis zum 27. November hätte beherrschen sollen, die Wettermodelle an der Nase herumgeführt hat. Vor einer Woche hätte niemand annehmen können, dass sie sich so schnell von den Alpen davonmacht. Ich freu mich riesig darüber und denke ich werde Anfang Dezember meinen ersten Trip in die Alpen machen. Bis dahin beschäftige ich mich weiter mit Berg-Wissen und habe immer ein Auge auf das Wetter und die Entwicklung der Schneedecke!

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Stay stoked,
Morris

meteomorris
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