Lawinentoter in Obertauern, Gefahr weiter erheblich!

Lawinentoter in Obertauern, Gefahr weiter erheblich!

Seit den Weihnachtsfeiertagen ist es in den Alpen vermehrt zu Lawinenauslösungen gekommen. Mehrere Personen in verschieden Gebieten wurden verschüttet. In Obertauern starb gestern ein Variantenfahrer durch eine Lawine, die in einer steilen Rinne (Gefälle siehe Bild) ausgelöst wurde.

Hangneigung Zehnerkar/Gamsspitzl
Hangneigung Zehnerkar/Gamsspitzl

Lawinentoter in Obertauern

Im Variantenbereich des Skigebietes Obertauern, löste eine fünfköpfige Familiengruppe ein Schneebrett in einer steilen Rinne. Zwei Personen wurden mitgerissen und verschüttet, eine davon vollständig. Die Variante vom Gamsspitzl ist vom Skigebiet her nicht einzusehen und nur durch einen kurzen Aufstieg zu erreichen. Die Abfahrt geht zunächst durch eine steile Nordwestrinne.

Steile Rinne von oben (Archiv)
Steile Rinne von oben (Archiv)
Blick von unten (Archiv)
Blick von unten (Archiv)

Durch einen Südföhn wurden in kammnahen Bereichen viel Schnee verfrachtet, wodurch sich besonders nordseitig große Triebschneeansammlungen bilden konnten. Der Anriss hatte ein Höhe von 50 cm, der Lawinenkegel erreichte eine Länge von 400 m. Die Gruppe war mit Sicherheitsausrüstung (LVS, Schaufel, Sonde) ausgestattet und kannte die Region. Die vollständig verschüttete Person konnte noch vor Eintreffen des Rettungshubschraubers geortet und ausgegraben werden, verstarb jedoch am Abend an den erlittenen Verletzungen. Unsere Gedanken gelten der Familie und den Freunden des Opfers.
Quelle.

Viele Lawinenabgänge in den Nordalpen

Die Lawinengefahr wird von Experten in weiten Teilen der Alpen weiterhin als erheblich (Stufe 3) eingestuft. In einigen Regionen ist, aufgrund der aktuellen Wetterlage sogar mit einem weiteren Anstieg der Gefahrenstufe (5 Stufen insgesamt) zu rechnen. Wie gefährlich Warnstufe drei wirklich ist, lest ihr in diesem Artikel.
Seit Beginn der Weihnachtsferien ist es zu einer Vielzahl von Lawinenauslösungen gekommen. Mehrere Menschen wurden verschüttet und kamen in vielen Fällen mit Verletzungen davon. Allein gestern wurden in Österreich sieben Menschen verschüttet.

Viel los auf den Gipfeln
Viel los auf den Gipfeln

Die tollen Tourenbedingungen vom Freitag, sowie an den Tagen davor haben viele Wintersportler dazu angeregt das Abenteuer abseits der Pisten zu suchen. Ein Einheimischer sagte mir gestern im Aufstieg auf den Spitzstein: „Ich geh‘ seit 40 Jahren da rauf, aber so viel Leuten waren’s noch nie. Gibt’s was umsonst?“ Die Urlaubssaison in den Alpen ist im vollen Gange und nach drei Jahren mildem Wetter zum Saisonstart sind die Schneebedingungen in diesem Winter bereits jetzt ausgezeichnet. Das gilt allerdings in erster Linie für die Schneemengen, nicht für den derzeitigen Aufbau der Schneedecke. Das auf und ab der Temperatur, der vielen Wind und Neuschnee hat die Bildung von störanfälligen Schwachsichtigen begünstig.

Aktuell (Samstag) regnet es bis in hohe Lagen, was auf vielen Hänge zu weiterer Instabilität der Schneedecke beitragen wird, wenn in der Silvesternacht wiederum Schnee auf diese durchfeuchtete Schicht fällt. Bitte lasst euch nicht vom Powderstress anstecken und bleibt auch im neuen Jahr vorsichtig und vernünftig. Fahrt nie ohne Sicherheitsausrüstung (LVS, Schaufel, Sonde), fahrt immer in Begleitung verlässlicher Partner und lest jedes mal den aktuellen Lagebericht der entsprechenden Region, bevor ihr euch abseits der Pisten bewegt.

Shred save!

-Patrick-
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