Eine 31- jährige Freeriderin starb gestern bei einem Lawinenabgang im Wallis. Das Schneebrett löste sich im Bereich der Baumgrenze. Viel Neuschnee und Wind sorgen weiterhin für große Lawinengefahr in weiten Teilen der Alpen. Der Unfall ereignete sich im Gebiet Ovronnaz.
Lawine löst sich im Bereich der Baumgrenze
Ovronnaz liegt südlich von Les Diablerets und nördlich von Verbier im schweizer Kanton Wallis. Zwei Freerider fuhren im Variantenbereich des Skigebiets, als sich das Schneebrett auf 1710 m löste. Die Lawine wurde auf einer Breite von 20 m ausgelöst und erreichte eine Länge von 200 m. Die beiden Freerider wurden knapp 100 m von der Lawine mitgerissen und wurden von den Schneemassen verschüttet. Andere Skifahrer konnten die beiden Verschütteten aus dem Schnee befreien, eine 31-Jährige wurde jedoch bei dem Lawinenabgang so schwer verletzt, dass sie am Abend im Krankenhaus verstarb. Unsere Gedanken sind bei Familie und Freunden des Opfers. (Quelle)
^Lawinen im Wald? Lest in diesem Artikel mehr über dieses Thema.
Im Bild oben erkennt ihr, dass sich das Schneebrett im Bereich der Baumgrenze gelöst hat. Der Wald ist weniger dicht als in niegrigeren Lagen, die Abstände zwischen den Bäumen sind größer. Auf den Fotos der Kantonspolizei wird ersichtlich, dass die Freerider zum Zeitpunkt der Lawinenauslösung in den Bäumen gefahren sind (Abrisskante in rot). Die Schneefälle seit Wochenbeginn wurden von kräftigem Wind begleitet, der teilweise über 120 km/h betrug. Der Wind wehte dabei vorwiegend aus Nordwest, bzw. Südwest. Auf der Expositionskarte seht ihr die Hänge im Bereich Saille. Ob das Schneebrett sich spontan löste oder die Wintersportler es selbst auslösten ist bisher nicht bekannt. In den Lageberichten der Lawinenwarndieste werden besonders im Nordwesten der Alpen beide dieser Möglichkeiten einer Lawinenauslösung als akute Gefahr erwähnt. Auch die Gefahr von Fernauslösungen besteht.
Große Lawinengefahr
Gestern galt laut SLF große Lawinengefahr im Wallis. Im Lagebericht wird auch weiterhin nicht von einem Rückgang der Lawinengefahr ausgegangen, Gefahrenbereiche befinden sich in allen Expositionen, Wintersportler werden zu großer Zurückhaltung aufgerufen (für Details siehe SLF). Auch im Rest der Alpen herrscht eine heikle Lawinensituation, aufgrund der großen Neuschneemengen bei starkem Wind.