Zwei Tote durch Lawinen in Bayern und Frankreich

Zwei Tote durch Lawinen in Bayern und Frankreich

Ein 30-Jähriger stirbt trotz Bergung und Reanimationsversuchen nach einem Lawinenabgang in Bayern. In Frankreich wurde die Leiche eines weiteren Tourengehers unter einer Lawine entdeckt, der vermutlich allein unterwegs war. Die Gefahr von Lawinenabgängen in den Alpen ist derzeit so groß wie seit beinahe zwei Jahrzehnten nicht mehr.

Hangneigung Geigelstein
Hangneigung Geigelstein

Ein Toter am Geigelstein

Am Sontag starb ein 30-Jähriger Tourengeher an den Folgen eines Lawinenabgangs am Geigelstein. Der Geigelstein ist der nächste Gipfel südlich der Kampenwand und 1800 m hoch. Zwei Tourengeher stiegen gemeinsam von der Wirtsalm zum Gipfel auf (siehe Pfeile Bild unten) und entschieden den Südosthang abzufahren, der (siehe wePowder Pro Karte oben) stellenweise mehr als 40 Grad steil ist. Die Lawine löste sich während der Abfahrt und die Mittagszeit. Einer der beiden konnte sich selbst befreien, den Verschütteten per LVS orten und ausgraben. Weitere Tourengeher kamen hinzu und unterstützten die Rettung durch Reanimationsversuche, der Mann verstarb jedoch noch am Nachmittag im Krankenhaus.

Südosthang zwischen Sattel und Wirtsalm
Südosthang zwischen Sattel und Wirtsalm

In der Region Isère wurde am Donnerstag ein 51-jähriger Mann tot unter den Schneemassen eines Lawinenkegels entdeckt. Andere Tourengeher hatten einen Ski entdeckt, der aus dem Schnee ragte und gruben den leblosen Körper daraufhin aus. Da es keine Vermisstenmeldung gab ist unklar ob der Mann bereits am Dienstag oder Mittwoch von der Lawine erfasst wurde, vermutlich war er jedoch allein abseits der Pisten unterwegs. (Quelle)

Unsere Gedanken gelten Familie und Freunden der Opfer.

Große bis sehr große Lawinengefahr

Allein in und um die Region Chiemgauer Alpen wurden gestern drei weitere Lawinenabgänge gemeldet. Am Brünnstein bei Oberaudorf, am Brauneck bei Lenggries und am Zwiesel bei Bad Reichenhall lösten sich Lawinen, Verschüttete konnten jedoch alle rechtzeitig aus dem Schnee befreit werden. Ausschließlich dem Tragen notwendiger Ausrüstung (LVS, Schaufel und Sonde) und rascher Kameradenrettung ist es zu verdanken, dass hier keine weiteren Opfer hinzukamen. (Quelle)

Gefahrenstufen 4 und 5 in den Alpen! © LLB Bayern, Tirol & Schweiz
Gefahrenstufen 4 und 5 in den Alpen! © LLB Bayern, Tirol & Schweiz

Die Lawinengefahr in den Alpen ist derzeit außergewöhnlich kritisch. Die Lawinenkommissionen vieler Alpenregionen haben heute sogar die fünfte und höchste Stufe der Lawinengefahr ausgerufen. Auf dem Bild erkennt ihr die betroffenen Regionen an den Rot-schwarzen Karos. Erinnerungen an den Lawinenwinter von 1999 kommen auf, Straßen und Bahnstrecken sind gesperrt und an Wintersport abseits der Pisten ist ABSOLUT nicht zu denken. Weitere Infos findet ihr hier.

-Patrick-
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