Hochsaison in den Alpen: Wie ihr den Massen entkommt

Hochsaison in den Alpen: Wie ihr den Massen entkommt

Es ist Hochsaison in den Alpen und bis Anfang März wird sich daran auch vorerst nichts ändern. In den großen Ländern, wie Frankreich oder Deutschland, bleiben die Schulen für eine oder sogar zwei Wochen geschlossen. Die Massen machen sich auf den Weg um ihren Urlaub in den Alpen zu verbringen. Straßen werden in den kommenden Wochen verstopft und Skigebiete überfüllt sein. Aus diesem Blickwinkel ist es keine gute Zeit um Stürme zu jagen. Schade, denn die Schneedecke in den Alpen ist wirklich sehr gut.

Massen in den Alpen

In weiten Teilen der Alpen wird in den kommenden Wochen sehr viel los sein. In der Grafik unten erkennt ihr, aus welchen Ländern sich die Leute auf den Weg in die Alpen machen werden. Besonders auffällig ist der Anstieg in der Woche vom 10.-17. Februar.

Quelle: wintersporters.nl
Quelle: wintersporters.nl

Fünf Millionen Schifahrer und Snowboarder werden in dieser Woche in den Alpen erwartet, doch auch in der Woche danach wird sehr viel los sein. In der Grafik kommen nicht alle in Frage kommenden Länder vor, doch die größten sind dabei. In Deutschland allein gibt es 15 Millionen Skifahrer und Snowboarder, in Frankreich sind es neun Millionen. Seht euch die Zahlen selbst an. Laurant Vanat erforscht seit Jahren den Wintersport in den Alpen und veröffentlicht alljährlich einen Bericht. Die Grundlage für diesen Artikel ist sein Bericht für das Jahr 2017.

Die Massen verteilen sich nicht gleichmäßig

Obwohl es überall zugeht und ganz Europa Ferien hat, unterscheiden sich die Wochen dennoch. Nicht alle haben zur selben Zeit frei und nicht alle fahren in die gleichen Gebiete. Beispielsweise fahren die Franzosen gern in Frankreich, während Deutsche und Holländer gern nach Österreich fahren, auch die Italiener fahren gern in ihren eigenen Gebieten, Engländer wählen wiederum gern die großen bekannten Gebiete in Frankreich, der Schweiz und Italien. Auch innerhalb der Länder gibt es Unterschiede. Leute aus dem Norden Frankreichs bevorzugen die französischen Nordalpen, Leute aus Marseille oder Nizza fahren lieber in die französischen Südalpen, während Wintersportler aus Toulouse oft in die Pyrenäen fahren. Auch die Verteilung der Feiertage wirkt sich auf die Verteilung der Massen aus.

Die Tabelle unten hilft zu einem guten Überblick über die Ferienzeiten (seht euch diesen Link an, um alle Daten einzusehen). Die italienischen Schulferien sind nicht dabei, da sie regional bestimmt werden und nicht so einfach zu verfolgen sind.

PowderTipps für die Hochsaison

Stürme kann man nicht vorbestimmen und sie richten sich ganz bestimmt auch nicht nach den Schulferien. Stürme kommen und gehen und es ist gut möglich, dass der beste PowderAlarm der Saison in den kommenden vier Wochen kommt. Stellt euch mal vor ihr seid zwar mit Familie und Freunden in den Alpen, aber leider am falschen Ort. Falls ihr gerade Zuhause sitzt, hier ein paar Tipps wie ihr in der Hochsaison den Massen entkommt und trotzdem Powder findet.

1. Meidet die großen (Freeride) Skigebiete
In den großen Skigebieten ist zur Hochsaison viel mehr los. Das sorgt auch dafür, dass viel mehr Menschen die markierten Pisten verlassen. Ohne Plan und jegliches Wissen, verleitet von tollen Bilder in Broschüren und auf den Webseiten der Skigebiete und Reiseveranstalter, werden die markierten Pisten verlassen um das weiße Gold zu suchen. PowderStress vom feinsten, ganz besonders nach einem Dump. Unverspurten Powder könnt ihr vermutlich nur noch mit Local-Wissen oder mit einem Guide finden. Gebiete wie Espace Killy, Paradiski, Val Thorens, Chamonix, Verbier, Courmayeur, St. Anton am Arlberg, Ischgl und so weiter solltet ihr in dieser Zeit am besten meiden.

2. Wählt ein kleines Familien-Skigebiet
Auch in den Familien-Skigebieten ist viel los, aber das bedeutet nicht, dass der Powder schnell verspurt wird. Besonders kleine Skigebiete mit (dichten) Wäldern haben jetzt großen Potential. In den Skigebieten leben die Menschen nach festen Tagesabläufen. Die Skikurse treffen sich zwischen Neun und Zehn am Lift, ab dann verteilen sich die Massen auf den Pisten. Von zwölf bis Zwei sind alle beim Mittagessen (lange Schlangen auf den Hütten), erst ab Zwei wird wieder in die Bindung gestiegen. Da die meisten Familien nicht gern bei schlechter Sicht und Wetter fahren, sorgt dafür, dass während Schneefällen nur wenig los ist. In diesen kleineren Gebieten könnt ihr sehr gut powdern, selbst Tage nach einem Dump. Noch ein Tipp: Kommt in kleinen Städten in der Nähe der Gebiete unter. Ihr habt so oft bessere Möglichkeiten und Preise.

**3. Die Schweiz ist nicht billig **
In den vergangenen Jahren ist die Schweiz für (fast) jeden, der sein Geld nicht in der Schweiz verdient viel zu teuer geworden. 70-80 CHF für eine Tageskarte sind keine Ausnahme mehr und für einen Teller Spaghetti zahlt ihr um die 25 Franken. Die Schweizer selbst haben bemerkt, dass ihre stabile Währung in anderen Ländern noch viel mehr wert ist und fahren daher lieber in Frankreich, Italien oder Österreich. In Österreich können sie sich ein Vier-Sterne-Hotel zum Preis eines Drei-Sterne-Hotels in der Schweiz leisten. Darum ist es in den kleineren Gebieten nicht so voll. In den bekannten Gebieten Verbier, Zermatt und Gstaad ist es trotzdem voll, aber es gibt auch in der Schweiz Möglichkeiten den Massen zu entkommen.

4. Wenig los in Italien wenn Italiener keinen Urlaub haben
Die Deutschen fahren gern nach Südtirol, die Engländer fahren gern in Via Lattea, Courmayeur, Cervinia und Monte Rosa. Auch Livigno wird immer beliebter. Belgier fahren gern in die Dolomiten und Sulsa, auch aus Osteuropa fahren immer mehr Leute in die Dolomiten. Trotzdem sind es vorwiegend die Italiener selbst, die in italienischen gebieten fahren. Viele Häuser und Hütten in den Gebieten sind in Privatbesitz und werden nur am Wochenende oder den Schulferien genutzt. Das bedeutet, dass es in einem kleinen italienischen Skigebiet weniger zugeht, wenn in Italien keine Ferienzeit ist.

5. Kein Neuschnee? Geht auf Tour
In weiten Teilen der Alpen ist die Schneedecke sehr stabil, ganz besonders für die Jahreszeit. Außerdem ist die Schneedecke sehr dick. Perfekte Bedingungen für Touren. Wenn ihr unverspurten Powder ohne viele Leute sucht, dann solltet ihr Touren gehen! Geht immer in guter Begleitung, lest den regionalen Lagebericht und habt die notwendige Ausrüstung bei euch.

6. Weniger los im März?
Es ist weniger los als im Februar, aber auch der März ist ein gut besuchtet Monat in den Alpen. Die 80-20-Regel gilt auch für den Wintersport. 80% der Leute fahren in 20% der Gebiete. Grundsätzlich ist der März billiger und zieht ein anderes Publikum an: Studenten, gruppen von Freunden, Geschäftsreisen, usw. Besonders beliebt sind Gebiete mit gutem Après-Ski oder dort wo es sehr billig ist. Um guten Powder zu finden, geht den Powder-Hochburgen aus dem Weg, die ich obe erwäht habe.

Mehr Tipps?
Habt ihr noch Tipps für uns? Wir sind ganz Ohr. Wollt ihr grenzenloses Abenteuer? Dann startet einen Roadtrip. Es gibt nichts besseres, als jeden Tag in einem anderen Gebiet nach Powder zu suchen.

Quellen: wintersporters, Laurent Vanat und Club Val Thorens

meteomorris
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