Zehn Lawinentote innerhalb einer Woche

Zehn Lawinentote innerhalb einer Woche

Temperaturschwankungen, schwerer Neuschnee und Wind haben die Lawinengefahr in den Alpen letzte Woche deutlich erhöht. Leider kam es in den Alpen und den Pyrenäen zu tragischen Lawinenunfällen. Bei zwei unterschiedlichen Lawinenabgängen im Wallis starben drei Menschen. In Südfrankreich verloren vier Personen ihr Leben bei einer geführten Skitour. Ein Bergführer starb bei der Vorbereitung zur Freeride World Tour in Andorra, zwei weitere Tourengeher kamen in einer Lawine in den Pyrenäen ums Leben. Unsere Gedanken gelten den Familien und Freunden der Verstobenen.

Mont Blanc-Massiv

Im Mont Blanc-Massiv wurden am Wochenende sechs große Lawinen gemeldet, drei davon hatten tragische Folgen für Wintersportler. In einem Fall wurden zwei Skifahrer einer geführten Gruppe mitgerissen und stürzten über 100-200 m felsiges Gelände. Ein Skifahrer verstarb, der zweite erlitt schwere Rückenverletzungen. Der Guide und ein weiterer Teilnehmer der Gruppe wurden nicht mitgerissen und konnten keine Hilfe leisten, da sie keine Ausrüstung bei sich hatten um sich zur Unglückstelle abzuseilen. Die Behörden haben ein Verfahren eingeleitet, PGHM-Chamonix leitet die Ermittlungen.

In Vallorcine, nördlich von Chamonix musste die Bergwacht am Sonntag innerhalb von nur zwei Stunden zu zwei Einsätzen. Im Bereich L’Aguillettes des Possettes überlebte ein Verschütteter mit schweren Kopfverletzungen. Der Skifahrer, der in der ersten Lawine mitgerissen wurde konnte zwar erfolgreich reanimiert werden, verstarb jedoch am Abend im Krankenhaus. (Quelle)

Wallis: Lawinenunfälle in Brüchen und La Fouly

In Bürchen im Wallis starb ein Skitourengeher am Sonntag in einer Lawine. Zwei Tourengeher fuhren einzeln vom Violenhorn ab, als sich ein Schneebrett löste und den ersten verschüttete. Trotz schneller LVS-Ortung verstarb der 28-jährige noch an der Unfallstelle. Der Tourengeher war 1,5 m tief verschüttet. (Quelle)

Lawine in La Fouly (© ledauphine.com)
Lawine in La Fouly (© ledauphine.com)

Bereits am letzten Donnerstag wurden bei einem Lawinenbagang in La Fouly zwei Personen verschüttet. Die vierköpfige Gruppe unternahm eine Skitour zu „Alpage de la Fouly“ (Val Ferret). Zwei Frauen der Gruppen kehrten frühzeitig um, zwei Männer setzten die Tour fort. Die beiden Männer wurden am Abend als vermisst gemeldet. Die Einsatzkräfte konnten einen 800 m langen und 100 m breiten Lawinenkegel entdecken. Die Tourengeher (39 und 34 Jahre) hatten keine Sicherheitsausrüstung und konnten nur durch Sondierung geortet werden. Eines der Opfer wurde in einer Tiefe von 2.5 m geborgen werden. Das zweite Opfer konnte trotz großem Einsatz erst am Samstagmorgen gefunden und geborgen werden.
(Quelle)

Drei Tote in den Pyrenäen

Am Donnerstag verstarb ein Bergführer durch einen Lawinenabgang im Rahmen der Freeride World Tour in Andorra Vallnord-Arcalis. Gemeinsam mit einem Kollegen war er an den Vorbereitungen für den heutigen FWT-Wettkampf beteiligt. Martin Winkler - ‘McFly’, Kommentator der Freeride World Tour, über den Vorfall im Live-Stream:
“During preparations of the contest venue on Thursday, two mountain guides were caught in an avalanche, one of the didn’t survive his injuries. […] the second guide sustained a broken leg and recovers in hospital at the moment.”

Thomas Feurstein mit Trauerflor (© youtube.com/FWT)
Thomas Feurstein mit Trauerflor (© youtube.com/FWT)

Mehrere der Rider der Tour trugen ein schwarzes Band am Arm um dem verstorbenen Guide zu gedenken. In der Nähe des Ortes Aragnouet (ebenfalls in den Pyrenäen) kamen zwei weitere Tourengeher in einer Lawine ums Leben. Quelle.

Ermittlungen gegen Bergführer nach Lawine in Südfrankreich

Am Freitag kamen vier Menschen ums Leben, die sich mit einem Guide auf einer Tour in den Alpes-Maritimes befanden (Arjen berichtete). Der Unfall geschah oberhalb des Weilers Estenc in Richtung des Col de la Cayolle in der Gemeinde Entraunes. Der Guide konnte einen der Verschütteten retten, muss sich jedoch nun den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft stellen. Zum Unfallzeitpunkt lagen in der Region 60 cm Neuschnee, stelleweise war es die doppelte Menge (so die ermittelnden Experten). Das Verfahren soll prüfen ob der Bergführer fahrlässig gehandelt hat und die Tour aufgrund der Bedingungen hätte abbrechen müssen.
(Quelle)

-Patrick-
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