Vermutlich sieben Tote durch Lawinen in Nordwesten und Südosten der Alpen

Vermutlich sieben Tote durch Lawinen in Nordwesten und Südosten der Alpen

Mehrere Menschen haben kürzlich ihr Leben durch Lawinen in den Alpen verloren. Vermutlich sieben Personen sind durch Lawinenabgänge im Nordwesten und Südosten der Alpen verstorben. In Verbier wird noch nach zwei Vermissten gesucht, die bereits am Freitag in eine Lawine gerieten. Beim gleichen Lawinenabgang konnten zwei Opfer in einer Tiefe von sechs Metern gefunden werden. Auffällig ist, dass sich mehrere der Lawinenunfälle am (teilweise späten) Nachmittag ereigneten, als die Temperaturen in der Schneedecke gestiegen waren. Außerdem waren mehrere der Opfer nicht mit der notwendigen Sicherheitsausrüstung (LVS, Schaufel und Sonde) ausgestattet. Unsere Gedanken sind bei den Familien und Freunden der Opfer.

Lawinenunfälle in den Alpen
Lawinenunfälle in den Alpen

Ein Opfer bei Skitour in Antholz

Am Sonntag geriet eine 16-köpfige Gruppe in eine Lawine, als sie auf einer Skitour in der Gemeinde Antholz in Südtirol unterwegs waren. In der Nähe des Skigebiets St. Jakob im Defreggental im Grenzgebiet zwischen Ost- und Südtirol bestieg die Gruppe den Hinterbergkogel (siehe Bild oben). Im zunehmend steiler werdenden Gelände beschloss die Gruppe, aufgrund der sich verschlechternden Sicht, ihre geplante Tour abzubrechen und umzukehren. Genau zu diesem Zeitpunkt löste sich auf etwa 2400 m eine Lawine. Vier Personen wurden verschüttet, drei konnten noch vor Eintreffen der Bergrettung geortet und ausgegraben werden. Eine 55-jährige Frau überlebte den Lawinenabgang nicht, die Reanimation durch Kameraden blieb erfolglos. (Quellen: Tiroler Tageszeitung & Krone)

Freerider in Corvara tot aufgefunden

Vallonlift in Corvara
Vallonlift in Corvara

Bereits am vergangenen Mittwoch verstarb ein 21-jähriger Freerider in Corvara, Südtirol. Abseits der markierten Pisten am Vallonlift (siehe Bild) konnte das Opfer erst in der Nacht auf Donnerstag von den Rettungskräften gefunden werden, als aus einem Hubschrauber Spuren nahe einem Lawinenkegel entdeckt wurden. Der Verstorbene trug kein LVS (Lawinenverschüttetensuchgerät) am Körper, konnte daher nur durch Sondierung geortet werden. Das Onlineportal „Südtirol News“ meldete, dass das Opfer „in einer Gruppe von Freerider unterwegs“ war und am „Nachmittag mit dem letzten Sessellift noch einmal hochgefahren“ war. Warum der Freerider erst um 21:00 Uhr als vermisst gemeldet wurde ist bisher nicht bekannt. (Quellen: Stol.it & Südtirol News)

2 Tote und 2 Vermisste in Verbier

Am Freitag wurden vier Personen auf einer Freeride-Variante in Verbier im schweizer Wallis verschüttet. Eine weitere Person konnte davonfahren, zwei andere waren in der Lage sich selbst zu befreien. Bisher wurden zwei Personen tot geborgen, nach zwei weiteren wir immer noch gesucht. Die Opfer wurden in einer Tiefe von 6 m gefunden und trugen scheinbar kein LVS am Körper.

Lawine Vallon d'Arby ©Kantonspolizei Wallis
Lawine Vallon d’Arby ©Kantonspolizei Wallis

Die Lawine löste sich am Nachmittag auf der Vallon d’Arby, die Route seht ihr auf dem Bild oder im Detail auf wePowder Pro. Die Lawine löste sich auf der Hangseite, erreichte allerdings nicht die freigegebene Piste. Auf den Bildern der Kantonspolizei erkennt ihr, dass der Anriss der Lawine bis zum Untergrund reicht. Auf dem Bild erkennt ihr außerdem eine weitere, kleinere Lawine und ein gebildetes Gleitschneemaul oberhalb davon. Die Lawine hatte ein Länge von 400 m und wurde 150 m breit.

Variante in Verbier
Variante in Verbier
Hangneigung Torgon
Hangneigung Torgon

Bereits am 8. März starb ein 55-jähriger in einer Lawine in Torgon. Der Mann war mit einem LVS ausgestattet, konnte rasch aus einer Tiefe von ca. 50 cm geortet werden, verstarb jedoch am gleichen Tag im Krankenhaus. (Quelle: Kantonspolizei Wallis)

Lawine Torgon ©Kantonspolizei Wallis
Lawine Torgon ©Kantonspolizei Wallis
-Patrick-
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