Umschwung aus Westen

Umschwung aus Westen

Von Westen her zeichnet sich ein Umschwung ab. Nächstes Wochenende versucht ein Sturmtief über dem norwegischen Meer kalte Polarluft über das Rhonetal hinweg Richtung Mittelmeer zu bringen. Die kalte Luft strömt dabei nicht nur durch die französischen Alpen, sondern nimmt über dem Mittelmeer nochmals zusätzliche Feuchtigkeit auf. Das Meerwasser ist immer noch ca. 20 Grad warm, was für ein richtiges Feuerwerk sorgen könnte! Das gilt nicht nur für die französischen Alpen, sondern für die Südseite des Alpenhauptkamms. Aber es ist auch erst Dienstag und die Vorhersage bezieht sich auf Sonntag/Montag. Es kann sich noch viel verändern, ich werde die Entwicklungen aber genau verfolgen. Heute in der Vorhersage:

  • Sonne nach dem Sturm
  • Vernünftige Schneedecke in den Nordalpen, kein Schnee in den West- und Südalpen
  • Nächstes Wochenende der Umschwung aus Westen?
  • Three scenarios that might bring snow

Sonne nach dem Sturm

Am letzten Wochenende gab es extreme Gegensätze. Am Freitag schneite es in den Nordalpen, am Samstag gab es Sonne und am Sonntag wurde das Wetter wieder extrem. Es wurde richtig windig. Am Montag hat sich die Atmosphäre wieder beruhigt, für die hochalpinen Lagen waren die Folgen durch den verfrachteten Schnee weniger gut. Trotzdem waren die Bedingungen auf den Gletscherpisten gestern richtig gut. In den geschützten Bergbereichen könnt ihr noch eine Schicht Neuschnee finden, die Sonne scheint. Auch in den kommenden Tagen geht das so weiter. Hochdruck bestimmt das Wetter, die Sonne scheint beständig und nur der östliche Teil Österreichs ist ab und zu bewölkt. Nennenswerte Schneefälle braucht ihr aber nicht zu erwarten.

Vernünfitige Schneedecke in den Nordalpen, kein Schnee in den West- und Südalpen

Die Satellitenaufnahme oben stammt von heute Morgen. Die niedrigen Wolken über der italienischen Po-Ebene sind gut zu erkennen (sie stammen jedoch von Waldbränden und Smog), genauso sieht man die Restwolken über dem Osten Österreichs. Der Zustand der Schneedecke ist allerdings etwas besorgniserregend. Lediglich die Gipfel in hochalpinen Lagen auf der Nordseite der Alpen und am Alpenhauptkamm sind weiß. Es gibt quasi keinen Schnee in Italien, Frankreich und dem Westen der Schweiz. Nur die Nordalpen haben in der letzten Zeit Schnee abbekommen, die Schneedecke ist relativ vernünftig. Schlechte Nachrichten für diesen Winter? Nein, denn es ist erst Oktober.

Jetzt ist es an der Zeit, dass der Winter losgeht, denn der Schnee im Oktober ist kein Indikator für den Winter. Die besten Dumps für einen tollen Saisonstart gibt es im November (hochalpin und am Alpenhauptkamm) und im Dezember (in den niedrigeren Lagen). Am Anfang der Saison ist die Sonne noch zu stark. Ich beobachte die Entwicklung der Schneedecke jeden Tag, wodurch ich genug Informationen bekomme um im Dezember einem schönen PowderAlarm zu folgen.

Nächstes Wochenende der Umschwung aus Westen?

Seit letztem Freitag ist auf den Karten ein Umschwung aus Westen erkennbar. Obwohl die Details sich immer wieder verändern, ist die Grundlage immer noch die gleiche. Es sieht folgendermaßen aus: Über dem norwegischen Meer entwickelt sich ein ausgeprägtes Sturmtief, während gleichzeitig ein kräftiges Hochdruckgebiet über dem Atlantik (östlich der Azoren) besteht. Zwischen diesen beiden Giganten nimmt ein starker Jetstream Richtung Süden Fahrt auf. Den Jetstream seht ihr auf dieser Karte.

Der Jetstream markiert die Grenze zwischen kalter Luft aus Norden und warmer Luft aus dem Süden und bringt Ende der Woche kalte Polarluft. Das seht ihr sehr gut auf [unserer 850 hPa Karte](http://wepowder.com/de /forecast) für diese Woche.

Drei Szenarios die für Schnee sorgen könnten

Alles oben basiert auf 7-Tage Berechnungen und vieles kann sich noch ändern. Im gro0en und Ganzen gibt es diese möglichen Szenarios:

  • Stau aus (Süd-)Westen: In diesem Szenario bewegt sich die feuchte Luft nach Süden, dreht nach Westen und trifft zunächst auf die französischen Alpen. Das Feuerwerk würde dann aber erst so richtig losgehen, wenn die feuchte Luft vom Mittelmeer über die Po-Ebene zieht und dann auf Gotthard und Ortler trifft. In diesem Szenario ist auch ein kleiner Nordstau möglich. Zunächst wäre die Schneefallgrenze sehr hoch, würde dann aber aufgrund der einströmenden kalten Luft sinken.
  • Ein Retour d’Est: In diesem Szenario fließt die feuchte Luft durch die französischen Alpen Richtung Italien. Da die Luft dann stagnieren würde und nicht weiter nach Osten vordringen könnte, würde ein Genua-Tief für Schnee im Piemont sorgen.
  • Stau aus Norden: In diesem Szenario befindet sich der Hochdruck etwas weiter östlich und drängt damit auch die kalte Luft weiter nach Osten. Das Ergebnis wäre ein Nordstau mit Schnee für Frankreich und die Nordseite der Alpen.

Die gute Nachricht: Es gibt eine Chance auf Schnee (in Teilen) der französischen Alpen. Szenario eins und zwei würden Schnee für (Teile der) italienischen Alpen bedeuten. Und diese Gebiete können wirklich Schnee brauchen!
Bis Ende der Woche braucht ihr nicht mit nennenswerten Schneefällen zu rechnen. Wenn ihr mehr sehen wollt und wePowder unterstützen wollt, seht euch die wepowder Pro Option an. Damit habt ihr Zugriff auf die Schneekarten der nächsten 14 Tage und vieles mehr

Stay stoked,
Morris

meteomorris
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