Große bis sehr große Lawinengefahr durch Regen, Schnee und Orkanwinde

Große bis sehr große Lawinengefahr durch Regen, Schnee und Orkanwinde

In den Alpen tragen aktuell mehrere Faktoren zu sehr gefährlichen Bedingungen bei: Starke Niederschläge, Orkanwinde und eine rasch steigende und wieder sinkende Schneefallgrenze. In den West- und Nordalpen ist die Lawinengefahr auf groß (4) bis sehr groß (5) gestiegen. Diese Extremsituation wurde durch eine Warmfront mit viel Regen und Wind ausgelöst. Im Tagesverlauf kam am Mittwoch eine Kaltfront in den Alpen an, die weiteren Schnee und Wind mit sich brachte. Wie vorhergesagt, steigen die Temperaturen am Donnerstag und es regnet bis in eine Höhe von 2200 m in den Westalpen, bzw. 1700 m in den Ostalpen. Im Anschluss wird es wieder mild in den Alpen. Durch ein aktives Sturmtief über dem Mittelmeer bekommen es die Alpen mit einer starken Südströmung zu tun. Auf der Südseite des Alpenhauptkamms wird es schneien, im Westen und Norden der Alpen wird ein starker Südföhn aufkommen. Heute in der Vorhersage:

  • Extreme Bedingungen in den Alpen
  • In den kommenden Tagen mild mit Regen bis in hohe Lagen
  • Stau (in den Südalpen) und Föhn am Wochenende

Extreme Bedingungen in den Alpen

Was das Wetter in den Alpen gerade anstellt ist regelrecht brutal. Seht euch den Live-Blog an um zu sehen, was gestern und heute los war/ist. In den Alpen regnet es bis in hohe Lagen (weit über 2000 m) und Orkanwinde wehen über die Gipfel. Gestern wurden dabei Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h gemessen. In Gebieten wie Alpe d’Huez und Tignes wird heute dazu geraten sich nicht im Freien aufzuhalten.

Montafon gestern (Video im Live-Blog)
Montafon gestern (Video im Live-Blog)
Livigno
Livigno
St. Francois Longchamp
St. Francois Longchamp

Der Wind sorgte für große Probleme. In Livigno stürtzte ein Sessellift ab, im französischen Gebiet St. Francois Longchamp deckte der Wind Teile eines Daches ab.

Val Thorens
Val Thorens

Val Thorens sah heute Morgen aus wie eine Märchenwelt, doch bei sehr großer Lawinengefahr (5/5) ist das Skifahren und Snowboarden abseits der Pisten absolut ausgeschlossen. Auch in Chamonix herrscht heute sehr große Lawinengefahr.

Der Jetstream liegt im Moment etwas zu weit nördlich und eine Reihe aktiver Stürme gelangt zu den Alpen. Ihr seht hier den Jetstream oben und die Stürme darunter.

Die Westalpen sind jetzt seit einigen Tagen direkt in der Schusslinie. Oberhalb von 2000 m fällt sehr viel Schnee, darunter regnet es. Diese milden Stürme bringen sehr viel Feuchtigkeit in die Alpen (Wärme hält mehr Feuchtigkeit) und unglaubliche Schneemengen fallen in den Westalpen. Am Mittwochmorgen wurden Orkanwinde (zwei Messstationen in der Schweiz) mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h bei einer Temperatur von +3 Grad auf 2000 m gemessen.

Dann sanken die Temperaturen wieder und es schneite bis tief in die Täler in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag. Leider kam am Donnerstagmorgen bereits weitere warme Luft in den Alpen an.

In den kommenden Tagen mild mit Regen bis in hohe Lagen

Aus Westen erreichte heute eine sehr aktive Warmfront die Alpen, wodurch die Schneefallgrenze rasch auf 2200 m stieg. Das bedeutet für die Täler jede Menge Regen bei gleichzeitig starkem (wirklich stark) Wind in hochalpinen Lagen. Auf den Karten oben könnt ihr diese Warmfront als rote Linie erkennen. Es bleibt mild und eine milde und schwache Front streift die Alpen. Wenn der Wind abflaut können wir uns damit befassen die Konsequenzen von 60 Stunden Sturm, Regen und Schnee zu analysieren.
Aufgrund dieser extremen Situation ist es in den kommenden Tagen in keinem Fall sinnvoll die markierten Pisten zu verlassen! Erst gestern starben zwei Skifahrer unweit der markierten Pisten in einer Lawine. Viel Neuschnee, viel Wind und stark schwankende Temperaturen, das sind gleich drei läutende Alarmglocken. In vielen Gebieten stehen die Lifte ohnehin still bis der Wind wieder schwächer wird.

Stau (in den Südalpen) und Föhn am Wochenende

Der letzte Sturm positioniert sich am Freitag über dem Mittelmeer. Er bewegt sich nur sehr langsam und sorgt dafür, dass eine Südströmung mit milder Luft zu den Alpen gelangen kann. Rechnet am Wochenende mit einem Föhn aus Süden. In den Nordalpen bleibt es dadurch weiter mild. Was die Sache noch schlimmer macht: Der Föhn sorgt im Norden und Nordwesten für weitere Verfrachtungen, die Lawinensituation bleibt dadurch weiterhin kritisch. In der Po-Ebene sammeln sich dafür Wolken und ihr könnt damit rechnen, dass es am Wochenende im Piemont schneit. Das sorgt vermutlich für PowderAlarm #10.

Bis dahin: Durchhalten, Tee trinken! Ich hoffe das Wetter erlaubt es euch am Freitag ein paar Schwünge zu ziehen, aber ich empfehle euch dringend dabei auf den Pisten zu bleiben!!

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Stay stoked,
Morris

meteomorris
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