In Ischgl starben gestern zwei Wintersportler im freien Skiraum, einer davon wurde von einer Lawine verschüttet. Die Lawine löste sich spontan und erfasste die Wintersportler auf einer gesperrten Piste. Das zweite Opfer verletzte sich vermutlich tödlich bei einem Sturz im Wald. Gestern war ein außerodendlich Lawinenreicher Tag in den Alpen. Zwei Videos aus der Schweiz zeigen euch die Größe, die Lawinen derzeit erreichen können. Die Lawinensituation bleibt weiter kritisch, wir empfehlen die aktuelle anhaltende Gefahr zu meiden und auf sicherere Verhältnisse zu warten.
Schneebrett löst sich auf Gegenhang
Drei Personen fuhren gestern in Ischgl trotz Lawinenwarnstufe Vier, eine seit Montag gesperrte Piste ab. Die Piste Nr. 7 verläuft entlang dem Talboden des Velilltals. Als sich um ca. 13:45 Uhr eine spontane Schneebrettlawine auf einem der Seitenhänge löste, wurden alle drei Wintersportler verschüttet. Zwei konnten sich selbst befreien und mit der Hilfe eines weiteren Helfers die LVS-Suche beginnen. Sie benötigten Zehn Minuten für die Ortung und weitere 15 Minuten für das Ausgraben des Verschütteten, da dieser in einer Tiefe von 1,6 m unter den Schneemassen lag. Zu diesem Zeitpunkt war die Person bereits verstorben, unsere Gedanken gelten den Angehörigen des Opfers. (Quelle)
Wie ihr auf dem Bild erkennen könnt, sind die Hänge auf beiden Seiten des Talgrunds (Piste 7) steil und großflächig. Wenn ihr euch die Abfahrt etwas genauer, mit Hilfe von Satellitenbildern und Höhenlage (wePowder Pro) anseht, könnt ihr außerdem erkennen, dass nahezu die gesamte Abfahrt oberhalb der Baumgrenze verläuft. Gestern galt für die Region Lawinenwarnstufe Vier.
Ungeklärte Todesursache im Wald
Zwei Brüder fuhren gestern (ebenfalls in Ischgl) von der Bergstation der Bodenalpbahn in Richtung Fimbatal. Einer der beiden kam bei der Abfahrt abseits der Pisten (Wald) durch bisher ungeklärte Umstände ums Leben. Es wird davon ausgegangen, dass der 22-Jährige sich durch einen Sturz tödlich verletzte, da kein Lawinenabgang festgestellt wurde. Unsere Gedanken gelten Familie und Freunden des Opfers. (Quelle)
Große Lawinen in den Alpen
Vielerorts lösen sich Lawinen spontan, also ohne Fremdeinwirkung durch Wintersportler oder Sprengungen. Die Gefahr ist in den Alpen ist weiterhin groß, gebietsweise sogar sehr groß, Lawinenauslösungen sind in den betroffenen Regionen nahezu in jedem Gelände möglich (unabhängig von der Baumgrenze). Der gestrige Tag wurde vom Tiroler Lawinenwarndienst als „außergewöhnlich lawinenreicher Tag“ bezeichnet.
Zahlreiche Straßen in den Tälern wurden verschüttet und sind wegen drohender Gefahr gesperrt, am Stubaier Gletscher wurde gestern eine Schlepplift-Spur teilweise von einer spontan abgegangenen Lawine verschüttet. Glücklicherweise befanden sich kaum Leute im Lift, da das ganze Skigebiet wegen schlechter Sicht und Wind nur wenig besucht war.
Im Wallis (Schweiz) wurden entstanden zwei eindrucksvolle Aufnahmen von Lawinen, die erste davon nahe Zermatt (dort werden übrigens unglaubliche Neuschneemengen in der Vorhersage angezeigt).
Das zweite Video einer Lawine stammt aus Leukerbad
Wartezeit sinnvoll nutzen
Es wir einige Zeit dauern, bis sich die kritischen Verhältnisse wieder entspannen. Die ideale Zeit um sich Zuhause mit dem Thema Sicherheit zu befassen und am eigenen Wissen zu arbeiten. Wir bieten euch den umfassendsten Off-Piste Schneesicherheitskurs für Skifahrer und Snowboarder an, den ihr online finden könnt. Benutzt dem Code “WEARESKIING1718”, der noch bis Ende März gültig ist, um für nur 9€ (normal 29€) einen Zugang zu bekommen. Geht zur Mountain Academy und legt direkt los!